Ihr apartes Aussehen verleiht der Seezunge bereits das Prädikat eines Edelfisches. Ihr länglich ovaler Körper weist im Gegensatz zu den Artgenossen Brustflossen auf und ist bräunlich-sandfarben.
Eine geschickte Jägerin
Die Seezunge ist ein Grundfisch, das heißt tagsüber versteckt sie sich im Sand vergraben. In der Nacht jedoch geht die geschickte Jägerin auf Beutesuche. Dabei hat sie es auf Muscheln, Würmer, Krebse und kleine Fische abgesehen. Wird die Jägerin selbst zur gejagten, hat sie einen Trick parat: Durch aufstellen ihrer rechten Brustflosse, die einen tiefschwarzen Fleck aufweist, imitiert sie das von anderen Fischen gefürchtete und giftige Petermännchen. Damit jagt sie selbst größere Bedrohungen in die Flucht.
Seezungen leben in Tiefen von 10 bis 60 Metern. Da sie sehr kälteempfindlich sind und am liebsten bei 8-24 Grad Celsius leben, ziehen sie sich im Winter in tiefere, wärmere Wasserzonen zurück. Im Frühsommer laichen sie in den flachen Küstengewässern. Die frisch geschlüpften Larven schwimmen noch aufrecht und legen sich erst später "flach". Seezungen werden im Alter von 3 bis 5 Jahren (ca. 25-30cm) erst spät geschlechtsreif und erreichen ein maximales Alter von 17 Jahren.
Ausgewachsene Seezungen können 50-60cm lang und in seltenen Fällen bis zu 3kg schwer werden, wobei die Männchen etwas kleiner als die Weibchen sind.
Begehrter Edelfisch
Die Seezunge ist seit jeher ein begehrter Edelfisch. Bereits in den 1960ern kostete die Seezunge am Naschmarkt 12 Schilling – und damit 5mal so viel wie Karpfen und doppelt so viel wie Zander. Mittlerweile ist die Seezunge zur seltenen Delikatesse geworden. Viele Bestände sind überfischt und erholen sich auf Grund des langsamen Wachstums der Seezungen nur schleppend. Die gefangenen Seezungen werden insgesamt immer kleiner. Deshalb wurde für Seezungen eine minimale Anlandegröße von 24cm vorgeschrieben – zu klein, sagen Tierschützer, da immer noch viele nicht geschlechtsreife Tiere ins Netz gehen. Auch das Management der Bestände wird oft kritisiert. Auf der anderen Seite stehen Bemühungen für kleinstrukturierte und zertifizierte Fischerei, die eine nachhaltige Nutzung der Seezungenbestände erlauben sollen.
Seezunge – Eine Delikatesse
Mengenmäßig spielt die Seezunge auf Grund der zurückgehenden Fänge nur mehr eine untergeordnete Rolle, sie ist jedoch eine "gefragte, rare und hochbezahlte Ware" (fischinfo.de) geworden.
Nicht umsonst, denn das feste weiße Fleisch der Seezunge ist einzigartig im Geschmack. Ein intensives, reines und unaufdringliches Aroma entfaltet die Seezunge auf der Zunge. Das Fleisch eignet sich vor allem zum Braten und Dünsten – sehr beliebt ist die Zubereitung als Röllchen (mit oder ohne Füllung).
Fisch-Gruber importiert für Sie Seezungen aus holländischer und dänischer Nordeseefischerei. Unsere Wildfänge werden mit Netzen gefangen und kommen von kleinen Booten, die innerhalb von 24h die Ware anlanden. In den Monaten Oktober, November und Dezember sind die Seezungen besonders schön im Fleisch und daher unsere Empfehlung an Sie!
Achtung: Lassen Sie sich nicht eine Rotzunge für eine Seezunge verkaufen! Die Rotzunge ist deutlich weniger fest und geschmacksintensiv. Rotzungen erkennen sie an der rötlichen Färbung der Haut, die dunkel marmoriert ist. Zudem ist der Kopf von Rotzungen deutlich spitzer, mit einem auffallend kleinen Mund.
Seezunge – Solea solea (lat.) – Γλώσσα (gr.) – Dover Sole (engl.) – Lengua/ Sogliola (ital.) – Lenguado (span.) – List (serb./cro.) – Sole commune (franz.) – Jazyk obecný (cz.) – Hirameひらめ (jap.) –  歐洲鰨, 鰨, 属鲽形目 (madar. chin.) – Morskoi Yazyk (russian) – Linguado Legitimo (portuguese) – Sola Zwyczajna (polish) – Llenguado (catalan) – Kielikampela (finnish) – Almindelig Tunge (danish) – Dil Baligi (turkish) – Leistur (faroese)
© Fisch-Gruber, 2009 – Ihr Experte für Seezunge in Wien am Naschmarkt

Nicht von ungefähr werden sie Messermuscheln genannt – ihre längliche, klingenförmige Form zeichnet sie aus. Die herrlich braun marmorierte Schale gibt ihnen ein apartes Aussehen und ist eine würde Hülle für das lebendige Innere.
Messermuscheln sind die “Filter des Meeres”: Durch einen Vakuum-Filter gewinnen sie wertvolles Plankton aus dem Wasser und reinigen es gleichzeitig. Dabei entsteht eine große Menge Schlamm, in dem die Muscheln förmlich “einzementiert” werden. Die Muscheln stehen aufrecht in dieser Schlammschicht und bilden große Gruppen. Mit einem kleinen “Fuß” halten sie sich am Grund fest. Bei Gefahr können sich die Muscheln bis zu 50cm in den Sand eingraben – normalerweise schauen aber ca. 2cm aus dem Schlamm heraus.
Sie kommen in der Nordsee von Frankreich bis Dänemark vor.
Fang mit Verantwortung
Durch spezielle Fangmethoden können Messermuscheln schonend vom Grund gelöst werden. Noch auf See werden die Muscheln sortiert und kleinere Exemplare sofort wieder dem Meer zurückgegeben. Die unverletzten Muscheln sinken auf den Grund und setzen sich wieder im Schlamm fest.
Nur durch niedrige Fangmengen kann das ökologische Gleichgewicht bewahrt werden! So fischt unser Partner aus Holland mit einem kleinen Boot nur einen jeweils 1 Meter breiten Streifen ab. So können sich die Muscheln auf den Bänken leicht neu gruppieren und erholen. Durch diese Fangmethode ist eine nachhaltige Nutzung der Bestände garantiert!
Das zarte Innenleben
Messermuscheln sind zwar mit anderen Muscheln verwandt, unterscheiden sich in Fleisch, Konsistenz und Geschmack aber deutlich. Ihr Muskel ist stark, vergleichbar mit dem Fleisch eines Oktopus – jedoch dürfen sie nicht zu lange erhitzt werden, da sie sonst hart werden.
In Frankreich, Italien, Portugal und Spanien gelten sie schon lange als Delikatesse und gesuchte Spezialität. In Holland und Skandinavien werden sie auch gerne als Köder zum Fischen verwendet.
Fisch-Gruber importiert wöchentlich frische Messermuscheln aus kleinstrukturierter holländischer Fischerei!
Messermuscheln – ensis ensis (lat.) – razor shells/jack knife clams (engl.) – Couteau Courb (franz.) – Cannolicchi (it.) – Longueiro Da América Do Norte (portug.) – Navaja Del Atlantico (span.) – En Art Knivmusling (dän.)
© Fisch-Gruber 2009 – Delikatessen aus dem Meer


Welche Eleganz die Makrele doch ausstrahlt! Der torpedoförmige Körper, ist von einer seidigen schuppenlosen Haut bedeckt. Während die Seite mittsilbern glänzt wie Perlmutt, ist der Rücken mit einem blau-grünlichen Muster gezeichnet und der Bauch weiß. Der stromlinienförmige Körper und die akzentuiert gegabelte Schwanzflosse verraten bereits ihr Talent zum präzisen Schwimmen.
Makrelen sind mit den Thunfischen verwandt. Dabei sind Makrelen ganz besonders: Sie haben keine Schwimmblase! Dadurch können sie blitzschnell ab- oder auftauchen und Raubfischen geschickt ausweichen. Andererseits müssen Sie permanent in Bewegung bleiben und Auftrieb erzeugen, damit sie in einer bestimmten Höhe bleiben und nicht "versinken".
Bereits in alter Zeit waren Makrelen sehr geschätzt. Zur Römerzeit wurden ihre Eingeweide luftgetrocknet und als natürlicher "Geschmacksverstärker" benutzt. Das sogenannte "Garum" wird im 3. Jhdt. n. Chr. im Kochbuch des Apicius auch als besonders förderlich für die Manneskraft angepriesen.
Interessant ist auch die Herkunft ihres Namens, der eigentlich aus dem Altfranzösischen stammt (makerel). Im Englischen wurde das Wort wie im französischen (maquereau) auch für Zuhälter verwendet (ndl. makelaar, dt. Makler). Daraus leitet sich der Volksglauben ab, die Makrele fungiere bei der Heringsbalz als Kuppler – als "Zuhälter des Ozeans".
Das Leben einer Makrele
Der Lebensraum der Makrele erstreckt sich bis zur Tiefseekante der Nordsee. Makrelen werden zu den Atlantikfischen gezählt, bevorzugen aber warme Gewässer. So sind sie vom Nordkap entlang der europäischen Atlantikküste bis ins Mittelmeer anzutreffen.
Makrelen leben in Schwärmen meist in der Nähe der Wasseroberfläche. Während der Ruhezeit im Winter fressen sie nicht. Ab dem Frühjahr ernähren sie sich von Plankton. Nach der Laichzeit im Spätfrühjahr/Sommer nimmt ihr Hunger enorm zu und sie machen sich auf die Jagd nach der Brut von Heringen, Sprotten, Dorschen und Wittlingen. Aufgrund dieses Jagdverhaltens machen die Makrelen die Wanderung der Heringsschwärme über weite Strecken mit.
Makrelen können bis zu 50cm lang und 17 Jahre alt werden. Die Geschlechtsreife tritt mit 2-3 Jahren ein. Tipp: Wie bei allen "Blaufischen" ist bei der Makrele eine grünblaue Farbe ein Zeichen für absolute Frische. Nach etwa 1-2 Tagen wechselt die Zeichnung auf blau-blauschwarz.
Gut gemanagte Fischerei
Makrelen werden hauptsächlich mit Schleppnetzen gefangen. Die Bestände sind heute in gutem Zustand und werden sehr gut gemanagt. Ende der 1970er Jahre war der Makrelenbestand in der Nordsee kollabiert – eine völlige Erholung ist immer noch nicht eingetreten. Die Fänge übersteigen laut Angaben des WWF etwas die Vorsorgegrenze, jedoch ist die Makrelenfischerei sehr selektiv (d.h. es gibt kaum Beifang) und das Fanggerät zerstört den Meeresboden nicht. Die Makrele ist einer der fünf wichtigen Räuber der Nordsee und selbst wiederum wichtige Beute von Fischen, Meeressäugern und Seevögeln – weshalb ihr Bestand sehr wichtig für das Ökosystem des Meeres ist.
Gegenwärtig werden die Makrelenbestände durch ein Abkommen zwischen Norwegen, der EU und den Faröer Inseln gemanagt, wobei Mindestanlandegrößen und Fangquoten festgelegt wurden. In der Nordsee dürfen Makrelen zur Schonung nur von August bis Mitte Februar gefischt werden. Darüber hinaus wurde eine sogenannte "Makrelenbox" eingerichtet, ein abgeschlossenes Gebiet zum Schutz junger Makrelen. Aufgrund dieser bestandserhaltenden Maßnahmen wird die Makrele auch vom WWF als "gute Wahl" eingestuft!
Nachhaltige Delikatesse
Das Muskelfleisch der Markele ist stark durchblutet und hat eine rötliche Färbung. Das sehr weiche, saftige Fleisch ist angenehm und akzentuiert im Geschmack und eignet sich für Grillen, Kochen, Dünsten und Braten. Makrelen vertragen auch intensivere Gewürze wie Fenchel, Sardellenbutter, Dill, Beifuß, Knoblauch, Lorbeer, Petersilie und Kresse. Makrelen werden auch gerne geräuchert. Dabei bekommt das Fleisch einen intensiven, rauchigen Charakter und eine fast aufstrichartige Konsistenz.
Fisch-Gruber importiert für Sie frische Makrelen aus Holland (Nordostatlantik). Natürlich aus kontrollierten Wildfangbeständen und mit kleinen Booten gefangen!
Nährwert pro 100g (verzehrbarer Anteil): 770kJ – 184kcal / Eiweiß 19.6% / Fett 9.6% / Mehrfach ungesättigte Fettsäuren 4,17 mg / Natrium 95 mg / Kalium 395 mg / Calcium 12 mg / Jod 75 μg / Fluor 30 μg / Phosphor 245 mg / Eisen 1 mg / Vitamin A 100 μg / Vitamin B1 130 μg / Vitamin B2 360 μg
Makrele – Scomber scombrus (lat.) – Makrel (dän.) – Mackerel (engl.)- Maquerot bleu/ Maquereau (franz.) – Maccarello/Sgombro (it.) – σκουμπρί (gr.) – скумбрия (russ.) – Escombro (span.) – Uskumru (türk.) – saba 鯖 (jap.) – Skuša (cro.) – Közönséges makréla (ung.) – 대서양고등어 (kor.) – Scrumbie (rum.)
© Fisch-Gruber, 2010 – Einzigartig frische Makrelen!

Sein urtümliches und faszinierendes Aussehen lässt den Sterlet wie ein Relikt aus alter Zeit wirken. Seine lange Schnauze und die auffälligen Knochenschilder verleihen ihm Ähnlichkeit mit einem Reptil. Auch die geteilte Unterlippe und die Barteln an der Schnauze unterstreichen diesen Eindruck. Die asymmetrische Schwanzflosse lässt den Sterlet gefährlich und schnell erscheinen. Sterlets sind an der Oberseite dunkelbraun-grau gefärbt, an der Unterseite rötlich-weiß bis gelblich – nur die archaischen Knochenplatten scheinen hell hervor.

Flussbewohner par excellence

Sterlets leben am Boden von Flüssen und ernähren sich von Kleintieren und Fischen. Sie kommen neben der Donau auch im Gebiet des Kaspischen-, Schwarzen-, Asowschen und Nordpolarmeeres vor sowie in den Seen Nordrußlands und einigen Zuflüssen der Ostsee. Nicht nur ihr Leben, sondern auch die Fortpflanzung spielt sich in der starken Strömung ab. Ihre Eier legen sie auf den steinigen Flussgrund ab. Dabei setzen die Weibchen 20.000-30.000 Eier pro kg/Körpergewicht frei. Nach kurzer Zeit schlüpfen ca. 7mm große Larven, die unglaublich schnell zu fressen beginnen (nach nur 1 Woche!) – wohl nicht zuletzt deshalb, weil sie ohne Brutpflege der Eltern auf sich allein gestellt sind. Männchen werden mit 3-5 Jahren geschlechtsreif, Weibchen erst mit 5-8 Jahren. Sterlets können bis zu 1.2 Meter lang, 16kg schwer und 27 Jahre alt werden – meist werden sie jedoch nur halb so alt und 2-3kg schwer.

Einst und Jetzt – Der Kampf ums Überleben

Bis vor etwa 100 Jahren waren Störe im Donauraum noch weit verbreitet und die Störfischerei war ein florierender Wirtschaftszweig, der nicht zuletzt für den größer werdenden Ballungsraum Wien eine große Menge an Fisch lieferte: “An guten Markttagen kamen in Wien bis zu 450 Störe auf die Fischmärkte, mit einem Gesamtgewicht von über 50 Tonnen!” (Nationalpark Donau-Auen).

Durch Überfischung, die Flussregulierung und Kraftwerksbauten sind Störe in der Donau mittlerweile fast ausgestorben. Während große Störarten durch die Kraftwerksbauten am Erreichen ihrer Laichgründe gehindert werden, haben kleinere Bestände der Sterlets überlebt. Sterlets brauchen keinen Wechsel zwischen Süßwasser und Meer und konnten sich daher in manchen Gegenden halten. Doch durch die Regulierung und die Verbauung der Seitenarme verlor auch der Sterlet einen Großteil seines Lebensraumes und ist in der Donau heute vom Aussterben bedroht.

Mittlerweile ist durch Revitalisierungsprojekte viel Schaden wieder gutgemacht worden. Für Störe wurden spezielle Freisetzungsprojekte gestartet, um die Arten zu erhalten und wieder anzusiedeln. Speziell Sterlets können auch in Gefangenschaft nachgezüchtet werden, was den Wiederbesatz stark erleichtert.

Sterlet aus der Theiß – eine seltene Delikatesse

Die Theiß (an der rumänisch-ungarischen Grenze) ist der fischreichste Fluss Europas, an der Grenze von Ungarn und Rumänien. Fisch-Gruber ist es gelungen, Sterlet aus Wildfangbeständen der Theiß nach Wien zu importieren! Durch den Eigenimport lebender Fische und eigener Schlachtung ist die höchstmögliche Qualität garantiert. Die Sterlets sind 0.5-1kg schwer und sind herrlich im Fleisch!

Das feine Fleisch des Sterlet – eine echte Delikatesse !

Der Sterlet hat ein sehr wohlschmeckendes, grätenfreies Fleisch – manche bezeichnen ihn als den geschmackvollsten Fisch des Süßwassers. Im Geruch weist er den typischen Süßwasser-Geruch auf, ähnlich wie ein Hecht. Im Geschmack ist der Sterlet jedoch viel reiner und lässt im Abgang einen angenehm-intensiven Flussgeschmack zurück. Die Textur des Fleisches ist grobblättrig, gekocht ist es sehr fest – ähnlich wie Angler, jedoch mit weniger Biss. Sterlets eignet sich hervorragend zum kochen, braten und dünsten im Ganzen bzw. in Stücke geschnitten. Einen Rezepttipp finden Sie hier !

Sterlet – Acipenser ruthenus (lat.) – sterlet (engl./franz.) – kecsege (ung.) – sterleto (it.) – Стерлядь (russ.) – cega (rum.) – Çuka balığı – uka Baligi (türk.) – Esterlete (span.) – استرلياد (pers.) – 小体鲟 (Mand. Chin.) – Sterlet A. Czeczug (poln.) – Jeseter Malý (tschech.) – Chiga (bulg.)

Quelle: Nationalpark Donau-Auen: Der Sterlet

© Fisch-Gruber, 2010 – für Wildfang-Qualität in Wien am Naschmarkt


Man denkt also wieder nach! Die Krise hat auch ihre positiven Effekte. Der Kollaps einzelner (globalisierter) Systeme hat einmal mehr gezeigt, dass so manch wirtschaftliche "Gesetzmäßigkeit" unzureichend ist und hinterfragt werden muss. Was als Konsequenz bleibt, ist die (Rück)-Besinnung auf das Vorhandene, auf das Regionale. Regionales Wissen um die Produktion und Tradition bestimmter Lebensmittel rückt in Österreich daher wieder mehr und mehr ins Bewusstsein der Konsumentinnen und Konsumenten. Das kulinarische Empfinden wird wieder sensibler!
Österreich: Land der Seen, Land der Flüsse…
Das Potential der Region soll wieder sichtbar werden. Österreich ist mit seinen über 40 Seen und unzähligen Flüssen ein gewässerreiches europäisches Binnenland. Über 80 heimische Fischarten tummeln sich in sauberen und vor allem natürlichen Arealen. Neben barschartigen wie u.a. den Zander (Schill) beherbergen Österreichs Gewässer auch Vertreter der Lachs-/Salmoniden-, Karpfen- oder Störartigen Fische.
Rund 70.000 Tonnen Fisch werden jährlich nach Österreich importiert, der heimische Sektor steht jedoch den Importen in nichts nach. Rund 2.000 Tonnen Speisefisch werden in heimischen Gewässern kulinarisch nutzbar gemacht und erfreuen sich wachsender Konsumnachfrage.
Heimischer Fisch – Regionale Schätze !
Fisch-Gruber bietet seinen Kunden/-innen seit Jahren an die 12 verschiedene heimische Arten zum Kauf an. Darunter sind bekannte und sehr begehrte Leckerbissen wie der Saibling, der Zander oder der Wels – aber auch unbekanntere, ebenfalls hervorragende Speisefische wie die Schleie oder der Huchen (auch als Donaulachs bekannt).
Das große regionale Angebot ist vor allem den langjährigen Kontakten zu Fischern und Teichwirten in der Region zu verdanken. Ein weiterer wesentlicher Aspekt regionaler Strategien ist auch der kurze Anfahrtsweg. Das verringert den CO2-Auststoß und macht "Lebend-Transporte" möglich ! 30 Kilometer südlich von Wien zaubern daher kompetente Teichwirte mit viel Geschick und Leidenschaft Jahr für Jahr hochwertigen Speisefisch auf die Teller unserer langjährigen Kundschaft. Die Nachfrage ist ungebrochen und steigt weiter.
Regionales Denken versus "Think global" im Fischereimanagement!
Fisch aus heimischen Gewässern, also regionale Produkte, stehen bei Fisch-Gruber nicht erst seit der Krise oder der Klimadebatte hoch im Kurs. Die äußerst bedenklichen Umstände rund um industriell gefangenen Fisch sind nicht erst seit kurzem bekannt. Sie deuten konsequent in eine andere Richtung was den künftigen Umgang mit den überaus kostbaren Schätzen unseres Planeten angeht. Neben Eigenimporten mit schonender Fangtechnik (Angelfang) konzentrieren wir uns daher verstärkt auch auf kulinarische "Kuriositäten" in nächster Umgebung.
Seit über 80 Jahren bietet Wiens ältestes Fischfachgeschäft am Wiener Naschmarkt Fische aus österreichischen Gewässern an. Und das mit Nachhaltigkeitsgarantie ! Traditionelle Teichwirtschaft und handwerkliches Fischerei-Know-How wird so aufgewertet und sinnvoll gefördert.
Strategien mit Zukunft !
Das neue Onlineangebot von Fisch-Gruber hat, neben allgemeiner Information rund ums Thema "Fisch",  ebenfalls zum Ziel das Nachdenken über die Ressourcen vor Ort zu fördern. Neben Strategien und marktwirtschaftlichen Überlegungen ist es uns als engagiertes Lebensmittelunternehmen wichtig, unseren Kunden die kulinarischen Schätze der Region Österreich wieder näher zu bringen. Gerne beantworten wir daher Fragen zur Herkunft und Verarbeitung diverser Fischprodukte aus Österreich. Nutzen Sie "Fisch-Gruber-Online" und teilen Sie uns mit, was Sie "kulinarisch bewegt".
Das Fisch-Gruber-Sortiment"Heimischer Fisch" – im Überblick: Zander, Hecht, Karpfen, Forelle, Lachsforelle, Wels, Huchen, Aal, Saibling, Brachse/Karausche, Flusskrebs und Schleie.
© Fisch-Gruber 2010, für "Regionales Denken" und heimischen Fisch !

Hollands führender Thunfischimporteur und langjähriger Lieferant von Fisch-Gruber, CULIMER B.V. mit Sitz in Rotterdam, setzt auf Fischereiwirtschaft mit Verantwortung. Notwendig dafür sind nicht immer politische Reglementierungen sondern schlichtes “Handeln” ! Der holländische Thunfischimporteur hat deshalb gemeinsam mit WWF-Vietnam ein Umweltprojekt ins Leben gerufen, das neben der Reduktion von unnötigem Beifang auch die Interessen der Fischer vor Ort im Fokus hat.

Partnerschaften mit Erfolg
Bereits 2008 startete CULIMER gemeinsam mit dem WWF-Vietnam das “Marine Beifang- und Langleinenbeobachtungsprogramm” zur Reduzierung des unnötigen Beifangs von Meeresschildkröten. Das von politischen, wissenschaftlichen und privaten Interessen getragene Projekt konzentriert sich dabei primär auf die Modifikation des Fangequipments der Langleinenfischerei.

Ein speziell entwickelter Fanghaken, der sog. “Circle-Hook” kommt dabei zum Einsatz. Circle-Hooks sind rundförmig und können von Schildkröten nicht verschluckt werden. Die Beifangraten konnten so um bis zu 80 % reduziert werden !

“Together we can” – (Problem)-Bewusstsein bilden !
Wie erreichen die Informationen aber die Fischer? “Es ist nicht einfach eine traditionelle Fangmethode zu ändern”, gibt Maarten van Geest von CULIMER Holland, zu verstehen. “Als Importeur müssen wir die Fischer in ihrer momentanen Lebenssituation erreichen. Und das schaffen wir nur durch die sinnvolle Zusammenarbeit mit WWF und Anreize nachhaltig zu denken sowie gezieltes Training vor Ort ! – Die modifizierten Haken werden daher von uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Neben anderen Anreizen zahlen wir auch für die Fänge mit “Circle-Hooks” einen Extra-Bonus auf den regulären Marktpreis, denn schließlich bringen Fischer Dollars nach Hause, nicht Kilos !”

Hohe Standards auch in Zukunft
“Die ersten Schritte wurden gemacht; das letzte Training fand im März diesen Jahres statt, heute arbeiten die Fischer bereits mit Rundhaken”, gibt Maarten van Geest zu verstehen. Spezielle Trainigsprogramme schulen Fischer in der Folge bei der Verwendung von Sicherheitswerkzeug zur vorsichtigen Entfernung der Circle-Hooks bei Schildkröten. In den meisten Fällen werden diese wieder lebend im Meer ausgesetzt. Die hohen Standards werden auch von eigens dafür geschulten “Beobachtern” überwacht (“Observer-Programs”).

Die installierten Nachhaltigkeitsprojekte liegen dem engagierten Unternehmer auch persönlich am Herzen. So reist er regelmäßig nach Vietnam um die Entwicklungen zu verfolgen. “Es geht vor allem darum, den Thunfischern klar zu machen, dass diese Maßnahmen für die vietnamesische Fischerei von großer Bedeutung sind, sowohl ökologisch wie auch ökonomisch !”

Interessante Links:

© Fisch-Gruber 2010 – für nachhaltige Thunfisch – Fischerei !

Die Wissenschaftler Jennifer Jaquet und Daniel Pauly arbeiten an der University of British Columbia am Sea Around Us Project, bei dem marinebiologische Überlegungen mit sozioökonomischer Forschung verknüpft werden. In dem 2008 in der Zeitschrift Conservation Biology veröffentlichten Artikel Funding Priorities: Big Barriers to Small-Scale Fisheries (Förderschwerpunkte: Große Hindernisse für kleine Fischereien) untersuchen sie die Auswirkungen von Fischereiförderungen.

Der große Bedarf an Forschung in diesem Bereich wird schnell deutlich. Die größte, weltweit tätige Nachhaltigkeitsinitiative Seafood Choices hat zwischen 1999 und 2004 mehr als 37 Millionen USD in marktbasierte Initiativen, wie zum Beispiel Zertifizierungen und Einkaufsführer, investiert. Dagegen steht der fast marginale Betrag von weniger als 1.5 Millionen USD, der in der gleichen Zeit in die Erforschung von Fischereiförderungen und ihrer Auswirkungen investiert wurden.

Kleinstrukturierte vs. industrielle Fischerei

Die Wissenschaftler Jaquet und Pauly stellen kleinstrukturierte Fischereien (Boote mit weniger als 15m Länge bzw. ohne Boote, Anlandung am selben Tag) und industrielle Großfischerei gegenüber. Das Ergebnis der Untersuchung ist erschütternd: Der Großteil an Fischereiförderungen (25-27 Milliarden USD) wurde an industrielle Fischereien ausgeschüttet. Und das obwohl kleinstrukturierte Fischereien 24mal mehr Menschen beschäftigen (über 12 Millionen!) , genau die gleiche Menge an Fisch für den Verzehr produzieren und weniger als ein Siebtel an Treibstoff verbrauchen (37 Millionen Tonnen gegenüber 5 Millionen Tonnen pro Jahr). Während Industriefischerei jährlich 35 Millionen Tonnen Fisch für die Fischmehlproduktion fängt und 8-20 Millionen Tonnen Fisch und Meereslebewesen einfach auf See wegwirft, tut die kleinstrukturierte Fischerei fast nichts dergleichen. Beeindruckend auch der Unterschied in der Energieeffizienz: Während Industriefischrei pro verbrauchter Tonne Treibstoff nur 1-2 Tonnen Fisch fängt, sind es bei kleinen Fischereien 4-8 Tonnen.

Die ambivalente Rolle von Zertifizierungen

Obwohl kleine Fischerein so offensichtlich nachhaltiger operieren sind sie oft politisch und strukturell benachteiligt. Zusätzlich bilden Zertifikate oft eine zusätzliche Barriere für kleinstrukturierte Fischereien. So wurden vom größten, verbreitetsten und am Markt wohl besten Label MSC von 1999 bis 2007 insgesamt 26 Fischereien zertifiziert, von denen nur eine einzige eine kleinstrukturierte Fischrei ist ! Die Dominanz von Bio- und Nachhaltigkeitszertifzierungen führt dazu, so das Wissenschaftlerteam, dass kleine Fischereien in Konsumenten/-innenbewusstsein oft automatisch als nicht Nachhaltig eingestuft werden. Jaquet/Pauly kommen zu dem Schluss: Ecolabeling cannot contribute much to the global improvement of fisheries management if it cannot serve the needs of small-scale fishers (i.e., the majority of fishers worldwide).

So bleibt am Ende in Hinblick auf Zertifikate mitunter nur der Spruch “Die Kraft, die stets das Gute will und doch das Schlechte schafft”.

Problematiken staatlicher Fischereiförderungen

Die Forderung der Wissenschaftler ist die Beseitigung von staatlichen Fischereiförderungen, die auf 30-34 Milliarden USD geschätzt werden. Mit ihnen werden die riesigen Fangflotten am Laufen gehalten, die von einer nochmals subventionierten Schwerindustrie gebaut und mit Treibstoffförderungen (6.2 Milliarden USD/Jahr) betrieben werden. Das fadenscheinige Argument, die Industrie liefere mehr Fisch für die Märkte ist auch nicht haltbar. Die Fischindustrie mit ihren riesigen Trawlern wäre ohne Förderungen nicht profitabel und haltbar, wie die Biologen Jennifer Jaquet und Daniel Pauly in ihrem Forschungsbericht erklären.

Die Aporien der Fischindustrie werden sich nicht auf dem Boden des Konsumenten/-innenbewusstseins lösen lassen, sondern erfordern eine neue politische Wege. Nur dann werden die großen Schiffe einmal verschwinden und der wertvollen Ressource Fisch etwas Ruhe gegönnt.

Jaquet, Jennifer und Daniel Pauly: Funding Priorities: Big Barriers to Small-Scale Fisheries. Conservation Biology, 22 (2008) 4, S. 832-835. – Download unter http://www.seas-at-risk.org/images/pdf/archive/Jacquet___Pauly_Barriers_to_Small-Scale_Fisheries.pdf (16.01.2018)

© Fisch-Gruber, 2010 – Am Puls der Fischmärkte !

Dänemark ist für seine reichen Fischbestände bekannt. Besonders guter Fisch kommt aus dem Ringkøbing Fjord, dem mit 300 km² Fläche größten Gewässer Dänemarks. Der Fjord, der eigentlich ein Strandsee ist, wird durch das 30km lange sogenannte “Holmsland Klit” vom Meer abgetrennt. Das Klit ist an der schmalsten Stelle nur wenige hundert Meter breit und hat bei Hvide Sande (“Weiße Sände”) eine Verbindung zum Meer, so dass kleinere Schiffe ein- und ausfahren können und der Wasseraustausch möglich ist. Durch Frischwasserzuläufe von mehreren Auen und Flüssen hat der nur 2-3 Meter tiefe See (tiefste Stelle 4.5m) stets auch frisches, sauerstoffreiches Süßwasser. Dadurch entstehen im See unterschiedliche Zonen aus Salz-, Brack- und Süßwasser. Je nach Mischverhältnis des Wassers leben unterschiedliche Fischarten in den einzelnen Seeregionen.

Wie entstand der See ?

Die Westküste Dänemarks war ursprünglich eine durch die Eiszeit geprägte Küste mit vielen Buchten, die durch die jahrtausendelange Einwirkung von Wind und Wellen begradigt wurde. Dabei wurden einzelne Buchten vom Meer abgetrennt und es entstanden Strandseen wie der Ringkøbing Fjord. Die Abtrennung vom Meer ist dabei immer noch den Gezeiten ausgesetzt und verändert sich stetig. So lag die Öffnung zum Meer im 17. Jahrhundert etwa in der Mitte des Klits. Bis zum ende des 19. Jahrhunderts wurde die Öffnung durch die stetige Strömung an das südliche Ende verschoben und versandete. Deshalb wurde Holmsland Klit zwischen 1909 und 1910 bei Hvide Sande durchstochen, um die Passage von Schiffen zu ermöglichen und ein Versüßen des Sees zu verhindern.

Kurz danach wurde der Kanal zum Meer durch eine Sturmflut aufgerissen und erweiterte sich schnell auf 230 Meter Breite. 1915 konnte die Öffnung mühevoll geschlossen werden. Darauf entbrannten Streitigkeiten zwischen den Bewohnern des Klit, was eine erneute Öffnung bis 1923 verzögerte. Im Jahr 1931 bekam der Kanal seine heutige Form und eine Schleuse zur Regulierung des Wasserstandes im Fjord.

Bedrohtes Reservat

Der See bildet nicht nur die Grundlage für die reiche Landwirtschaft rundherum, sondern ist auch ein wichtiges Vogelreservat. Bis in die 1970er war der Fjord in gutem Zustand und bot vielen Arten eine reiche Heimat. Zwischen 1978 und 1984 verschlechterte sich durch die intensive Landwirtschaft und den massiven Einsatz von Düngemitteln die Wasserqualität rapide. Konnte man im Wasser vorher auf 2m klar sehen, wuchsen nun überall Algen, die die Sicht trübten. Durch das fehlende Licht starben die Wasserpflanzen ab und die Algen verbrauchten viel Sauerstoff. Diese Faktoren führten wiederum dazu, dass zahlreiche Fische starben. Von landwirtschaftlichen Anlagen wurde zudem Ocker in den Fjord gespült, dass zerstörerisch für Fischeier ist.
Doch die Gefahr wurde noch rechtzeitig erkannt und die dänische Regierung schritt ein. Es traten strenge Auflagen für die Landwirtschaft, Fischzuchten und Fischerei in Kraft. Seit 1989 wurde auch die Gewässerregulierung durch die Schleuse nicht mehr für die Landwirtschaft, sondern für den Naturschutz durchgeführt. Damit konnte durch einen höheren Salzgehalt die Wasserqualität verbessert werden. Die Projekte zeigten Wirkung und wichtige Fischbestände konnten stabilisiert und wieder aufgebaut werden.

Fischerei im Fjord

Durch die unterschiedlichen Wasserzuläufe (Meer, Auen, Flüsse) ergeben sich im See verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Wasserbeschaffenheiten. Damit hat der Fjord eine unglaubliche Artenvielfalt an Salz- und Süßwasserfischen. Der Fjord ist sehr reich an Fischen, besonders an Meerforellen, Lachsen, Hering und Hornhecht. Aber auch Plattfische, Aale, Dorsche, Makrelen, Wolfsbarsche und Meeräschen sind anzutreffen. Ganz im Norden und Süden ist das Wasser sehr brackig (Mischung Salz-/Süßwasser) bzw. fast ganz süß. Dort finden sich häufig Barsche und Hechte, die sich im breiten Schilfgürtel verstecken.

Heute ist der Ringkøbing Fjord ein Paradies für Angler. Aber auch eine kleinräumige Fischerei, die durch die geregelten und gut überwachten Programme der Regierung nachhaltig agiert, landet hochwertigen Fisch an.

Gerade jetzt, Anfang März, haben wieder Reinanken Saison – ein lachsartiger Fisch mit herrlich feinem Fleisch und einem Geruch nach frischem Meeresgras. Reinanken eignen sich perfekt zum roh Essen (z.B. als Tartar) oder zum schonenden Dünsten.

© Fisch-Gruber, 2012 – ganz nah dran am Produkt!