Fleisch war und ist ein stärkendes und nährendes Lebensmittel. Im 15. Jahrhundert erreichte Europa eine Konsummenge zwischen 20 und 70 kg Fleisch pro Kopf und Jahr, je nach Position im hierarchischen Gesellschaftsgefüge. Maßloser Fleischkonsum, damals Inbegriff für Ausschweifung und Dekadenz, führte von Seiten der Kirche alsbald zu strengen Fastensregeln. Die “Fleischeslust”, bildlich wie buchstäblich gesprochen, sollte höheren Prinzipien unterworfen werden.
Bedeutung des Fastens DAMALS!
Verzicht und Enthaltsamkeit wurden zu erhabenen Motiven des Fastens erklärt. Selbstkasteiung und Abstinenz erklärten den “fleischlichen”Lastern den spirituellen Krieg. Ein moralisches Regelwerk mit strengen kulinarischen Fastenregeln (wöchentlich – vorerst Freitag, vor speziellen Festtagen und zu festgelegten Fastenzeiten, in Summe zwischen 130 und 160 Tagen im Jahr!) sollte einfache Gläubige an ihre spirituelle Verantwortung vor Gott erinnern.
Fastenzeit ist Fischzeit!
Weniger religiöse als vielmehr ökonomische Motive waren jedoch im Spiel, als man Mitte des 16. Jahrhunderts neben dem Freitag noch einen weiteren Fasttag, den Mittwoch einführte. Fasttage galten als fleischlose Tage, der regionalen Fischereiwirtschaft bescherten sie also zusätzlichen ökonomischen Segen. Eine “Kultur des Fisches”begann sich neben dem Alltag des Fleisches zu etablieren.
“Kampf zwischen Fleisch & Fisch!”
Grundlage der strengen Fastenbestimmung vor Ostern war Jesu 40-tägige Fastenzeit in der Wüste. Um die verordnete Fastenzeit etwas erträglicher zu machen, schlug man sich die Bäuche zuvor jedoch noch einmal ordentlich voll. Der Karneval oder Faschingsgedanke war geboren!
Das lateinische Wort für Karneval, “carnelevare”, setzt sich aus “Carne” (Fleisch) und “levare” (entfernen, weg-, fortnehmen) zusammen. Sowohl Literatur als auch Kunst nahmen sich dieser symbolhaften Rivalität an. Bildlich dargestellt als “Kampf zwischen Prasser und dem Fasten”, also als “Kampf zwischen Fleisch und Fisch”! Das Ende der Faschings- bzw. Karnevalszeit markiert noch heute das Ende der lasterhaften Üppigkeit und den Beginn der fischreichen Fastenzeit!
Heute hat die Fastentradition ihren strengen religiösen Zauber längst verloren. Fisch wird heute neben seiner allgmeinen Bekömmlichkeit auch als überaus nahrhaftes Lebensmittel geschätzt. Greifen auch Sie zu dieser köstlichen Fleischalternative, vor allem während der Fastenzeit!
INFO: Heuer fällt der Aschermittwoch, das Ende der Faschingszeit und der Beginn der 40-tägigen Fastenzeit auf den 17. Februar 2010!
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