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Das Besondere an der Fischerei im Ringkøbing Fjord beschreibt Wolfgang Gruber so: “Die Wasserqualität ist dort einfach traumhaft und mit der Natur wird sehr verantwortungsvoll umgegangen – auch dank vieler Programme der Regierung. Unsere Fischer sind mit kleinen Booten unterwegs und landen noch am selben Tag an, das ist gute alte handwerkliche Fischerei – so wie früher! Und was sie aus dem Wasser holen ist einfach TOP-Qualität, wie man sie nur selten bekommt: Herrliche Reinanken mit unglaublich zartem und aromatischem Fleisch, so frisch dass man sie auch roh essen kann. Oder Flussbarsche mit wahnsinnig feinem Fleisch zum Braten. Und immer wieder erstaunen mich die Stinte, so frisch dass sie nach Gurkensalat riechen – mit denen kann ich nicht mehr aufhören, speziell wenn sie Rogen drinnen haben.”
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© Fisch-Gruber, 2013 – Frischer Fisch, direkt vom Fischer mitten in Wien!

Fisch&Me(hr)

Die Reinanke oder Felchen - einer der feinsten heimischen Fische überhaupt

Die Reinanken (lat. Coregonus) sind eine Gattung innerhalb der Lachsfische (lat. Salmonidae). Im Deutschen gibt es eine Vielzahl von Namen für die Reinanken – zum Beispiel Renken, Felchen, Coregonen, Schnäpel und Maränen. Je nach Gegend kann ein und dieselbe Art mehrere Namen haben; gleichzeitig kann aber auch ein Name eine Anzahl von verschiedenen Arten zusammenfassen.

Die einzelnen Arten der Reinanken lassen sich für Nichtbiologen nur schwer unterscheiden. Gemeinsam haben sie den Lebensraum: In tiefen Gebirgsseen, wie etwa dem Bodensee oder dem Millstätter See, leben die Reinanken in großen Wassertiefen von über 50 Metern als Jäger. Einige Arten kommen auch im Salzwasser der Nord- und Ostsee vor. Unterschiedliche Arten von Reinanken, die sich einen Lebensraum teilen, haben sich oft faszinierend arrangiert und halten unterschiedliche ökologische Nischen besetzt (d.h. eine Art jagt dann beispielsweise im freien Wasser, während eine andere Art am Boden nach Nahrung sucht).

Delikatesse – einst und jetzt

Reinanken waren speziell im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts beliebt und wurden stark überfischt. Das führte zur Gefährdung einiger Arten. Heute stellt oft die Gewässerverschmutzung eine große Gefahr da, wie jüngst am Traunsee. Die gute Wasserqualität der österreichischen Seen macht Reinanken jedoch zu einer heimischen Delikatesse!

Das feine, weiße Fleisch ist besonders mager und erfordert daher besonders zarte Handhabung beim Garen. Der niedrige Fettgehalt macht das Fleisch sehr kalorienarm, gleichzeitig trocknet es aber leicht aus. Besonders schmackhaft wird Reinanke daher im Ganzen gedämpft oder “Müllerin” gebraten.
Einen Rezepttipp finden Sie hier!

© Fisch-Gruber – Heimischer Fisch am Naschmarkt

Dänemark ist für seine reichen Fischbestände bekannt. Besonders guter Fisch kommt aus dem Ringkøbing Fjord, dem mit 300 km² Fläche größten Gewässer Dänemarks. Der Fjord, der eigentlich ein Strandsee ist, wird durch das 30km lange sogenannte “Holmsland Klit” vom Meer abgetrennt. Das Klit ist an der schmalsten Stelle nur wenige hundert Meter breit und hat bei Hvide Sande (“Weiße Sände”) eine Verbindung zum Meer, so dass kleinere Schiffe ein- und ausfahren können und der Wasseraustausch möglich ist. Durch Frischwasserzuläufe von mehreren Auen und Flüssen hat der nur 2-3 Meter tiefe See (tiefste Stelle 4.5m) stets auch frisches, sauerstoffreiches Süßwasser. Dadurch entstehen im See unterschiedliche Zonen aus Salz-, Brack- und Süßwasser. Je nach Mischverhältnis des Wassers leben unterschiedliche Fischarten in den einzelnen Seeregionen.

Wie entstand der See ?

Die Westküste Dänemarks war ursprünglich eine durch die Eiszeit geprägte Küste mit vielen Buchten, die durch die jahrtausendelange Einwirkung von Wind und Wellen begradigt wurde. Dabei wurden einzelne Buchten vom Meer abgetrennt und es entstanden Strandseen wie der Ringkøbing Fjord. Die Abtrennung vom Meer ist dabei immer noch den Gezeiten ausgesetzt und verändert sich stetig. So lag die Öffnung zum Meer im 17. Jahrhundert etwa in der Mitte des Klits. Bis zum ende des 19. Jahrhunderts wurde die Öffnung durch die stetige Strömung an das südliche Ende verschoben und versandete. Deshalb wurde Holmsland Klit zwischen 1909 und 1910 bei Hvide Sande durchstochen, um die Passage von Schiffen zu ermöglichen und ein Versüßen des Sees zu verhindern.

Kurz danach wurde der Kanal zum Meer durch eine Sturmflut aufgerissen und erweiterte sich schnell auf 230 Meter Breite. 1915 konnte die Öffnung mühevoll geschlossen werden. Darauf entbrannten Streitigkeiten zwischen den Bewohnern des Klit, was eine erneute Öffnung bis 1923 verzögerte. Im Jahr 1931 bekam der Kanal seine heutige Form und eine Schleuse zur Regulierung des Wasserstandes im Fjord.

Bedrohtes Reservat

Der See bildet nicht nur die Grundlage für die reiche Landwirtschaft rundherum, sondern ist auch ein wichtiges Vogelreservat. Bis in die 1970er war der Fjord in gutem Zustand und bot vielen Arten eine reiche Heimat. Zwischen 1978 und 1984 verschlechterte sich durch die intensive Landwirtschaft und den massiven Einsatz von Düngemitteln die Wasserqualität rapide. Konnte man im Wasser vorher auf 2m klar sehen, wuchsen nun überall Algen, die die Sicht trübten. Durch das fehlende Licht starben die Wasserpflanzen ab und die Algen verbrauchten viel Sauerstoff. Diese Faktoren führten wiederum dazu, dass zahlreiche Fische starben. Von landwirtschaftlichen Anlagen wurde zudem Ocker in den Fjord gespült, dass zerstörerisch für Fischeier ist.
Doch die Gefahr wurde noch rechtzeitig erkannt und die dänische Regierung schritt ein. Es traten strenge Auflagen für die Landwirtschaft, Fischzuchten und Fischerei in Kraft. Seit 1989 wurde auch die Gewässerregulierung durch die Schleuse nicht mehr für die Landwirtschaft, sondern für den Naturschutz durchgeführt. Damit konnte durch einen höheren Salzgehalt die Wasserqualität verbessert werden. Die Projekte zeigten Wirkung und wichtige Fischbestände konnten stabilisiert und wieder aufgebaut werden.

Fischerei im Fjord

Durch die unterschiedlichen Wasserzuläufe (Meer, Auen, Flüsse) ergeben sich im See verschiedene Zonen mit unterschiedlichen Wasserbeschaffenheiten. Damit hat der Fjord eine unglaubliche Artenvielfalt an Salz- und Süßwasserfischen. Der Fjord ist sehr reich an Fischen, besonders an Meerforellen, Lachsen, Hering und Hornhecht. Aber auch Plattfische, Aale, Dorsche, Makrelen, Wolfsbarsche und Meeräschen sind anzutreffen. Ganz im Norden und Süden ist das Wasser sehr brackig (Mischung Salz-/Süßwasser) bzw. fast ganz süß. Dort finden sich häufig Barsche und Hechte, die sich im breiten Schilfgürtel verstecken.

Heute ist der Ringkøbing Fjord ein Paradies für Angler. Aber auch eine kleinräumige Fischerei, die durch die geregelten und gut überwachten Programme der Regierung nachhaltig agiert, landet hochwertigen Fisch an.

Gerade jetzt, Anfang März, haben wieder Reinanken Saison – ein lachsartiger Fisch mit herrlich feinem Fleisch und einem Geruch nach frischem Meeresgras. Reinanken eignen sich perfekt zum roh Essen (z.B. als Tartar) oder zum schonenden Dünsten.

© Fisch-Gruber, 2012 – ganz nah dran am Produkt!

Rezepte

30 Minuten

Für die Fischmarinade:
Das Öl mit Essig, den Kräutern und den Nüssen mixen, mit Salz und Pfeffer würzen. Die hauchdünn geschnittenen Speckscheiben zwischen zwei Backtrennblätter legen und im Rohr bei 100 °C ca. 12 Stunden trocknen lassen (alternativ in der Pfanne beschwert braten lassen, bis er knusprig ist).

Fischfilets auf Teller legen, mit der Marinade begießen, mit Frischhaltefolie abdecken und im Rohr bei 70 °C 25 Minuten ziehen lassen.

Für den Salat:
Eine Marinade aus Olivenöl, Senf, Balsamessig, Salz und Pfeffer rühren, den Vogerlsalat damit marinieren.

Je 2 Fischfilets in der Tellermitte anrichten, mit Fischmarinade beträufeln. Den Vogerlsalat rund um legen, mit den Speckscheiben vollenden.