Lefkada ist eine kleine Insel im Ionischen Meer mit etwa 23.000 Einwohnern. Ihre Lage ist bekannt für starke Winde und sauberes Wasser. Die ideale Umgebung, sich nach lokalen Fischern umzusehen und sich zu erkundigen, wie die Einheimischen mit Fisch umgehen.
Fischen nahe an der Natur
Fischerei ist auf der kleinen griechischen Insel keine große Sache: Kleinstrukturierte Fischereibetriebe in Familienbesitz betreiben kleine Kutter und fahren aufs Meer und gehen mit Netzen und Angeln auf die Jagd. Orte, die in ruhigen Buchten gelegen sind, haben bei den starken Winden einen Vorteil. Im geschützten Wasser liegen die Boote tagsüber und warten auf die nächtlichen Ausfahrten. Dabei landen sie saisonale Fische an. Im Sommer sind es vor allem verschiedenste Brassenarten (Goldbrassen, rote Brassenarten wie Zahnbrassen, Marmorbrassen), Sardinen und Sardellen, kleine Kabeljaue, Conga-Aale, herrliche Kalmare und Forellenbarsche.
Der Fang wird meist direkt an Restaurants oder in kleinen, lokalen Fischgeschäften verkauft. Um etwas zu ergattern muss man jedoch früh aufstehen, denn zu Mittag ist der Tagesfang meist bereits verkauft. Speziell günstige Kleinfische erfreuen sich großer Beliebtheit und sind allerorts sehr frisch zu bekommen.
Fisch und Alltagskultur
Früh am Morgen und vom späten Nachmittag bis in den Abend hinein kommen wir der Bedeutung des Fisches im Alltag der Griechen auf die Spur. Am Strand machen sich ältere Herren geschickt ans Werk und fangen in langen Kämpfen schöne Barsche. An Molen und Kaimauern sitzen Fischer und warten geduldig bis in die Nacht hinein auf einen Fang. Dabei verwenden sie von einfachen Schnüren und Netzen bis hin zu komplexen Vorrichtungen mit Glöckchen und Leuchten, die einen Fang anzeigen. "Du brauchst Geduld" erklärt uns ein Grieche, "aber mit etwas Glück kannst du Brassen mit über 2 Kilo fangen". Dabei ist das Angeln nicht nur Zeitvertreib, sondern auch Teil des wöchentlichen Speiseplans. Und gar nicht zu reden von der Leidenschaft mit der die Griechen über ihre Fische sprechen – "wobei manchmal auch ein bisschen übertrieben wird", wie Nikos uns augenzwinkernd erklärt.
Jede Gegend hat ihre eigenen Spezialitäten. In Lefkada werden Forellenbarsche in einer natürlichen, offenen Zucht gehalten. Aus ihrem Rogen wird der begehrte Avgotaracho (αυγοτάραχο, ital. bottarga) gewonnen – eingesalzener und getrockneter Rogen, der mit einer Bienenwachsschicht überzogen wird. Dadurch ist die Delikatesse, die dünn aufgeschnitten mit Ouzo serviert wird, lange haltbar.
Urlaub macht Lust auf mehr aus dem Meer
Den Abend lassen wir in einer der zahlreichen Fischtavernen im Dorf Sivota ausklingen. Eine perfekt gegrillte Zahnbrasse – außen mit schönem Grillaroma und innen herrlich saftig-zart macht Lust auf’s Meer.
Haben Sie auch wieder Lust auf Fisch bekommen? Oder vielleicht im Urlaub einen neuen Fisch probiert, den Sie auch zu Hause einmal zubereiten wollen? Ab 2. September 2009 ist das Fisch-Gruber Team wieder für Sie da!
© Fisch-Gruber, 2009
Restauranttipp: Παλιά Αποθήκη (Old Store) – Sivota, Lefkas, +30 26 450 31 895