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Die Meerbarbe oder Rotbarbe galt bereits zu Römerzeiten im gesamten Tyrrhenischen Meer als "überfischt". Die Barbenart ging damals durchaus als Luxusgut durch und fehlte auf keiner römischen Tafel. Maßlosigkeit und Gier führte zur Überfischung, was der römischen Schickeria jedoch nur peripher zusetzte. Die Prunksucht der römischen Crème de la Crème im Allgemeinen und kulinarische Schwelgerei im Besonderen war mit Abstand das auffälligste Symptom des Bankrotts der römischen Zivilisation.
Kulinarischer Exzess …
Nicht nur wegen ihres Geschmacks, sondern auch wegen ihres farbenprächtigen Aussehens während des Todeskampfes, war sie Bestandteil der römischen "Erlebniskulinarik". Eine regelrechte Manie entstand rund um den roten Speisefisch und führte sogar soweit, dass die Fische bei lebendigem Leib in Glasgefäße mit siedendem Wasser geworfen wurden, nur um das wechselnde Farbenspiel während der Todesagonie beobachten zu können… für die Römer ein Heiden-, für die Fische ein Höllenspektakel!
Als "frisch" galten Fische nur, wenn sie noch lebten! Seneca dazu: "Zu welcher Feinschmeckerei haben wirs jetzt gebracht? Schon gilt diesen Leuten ein Fisch, sobald er tot ist, als verdorben." Der Transport wurde beschleunigt und frische Fänge wurden lebend herangekarrt.
… teuer obendrein!
Der römische Philosoph und Literat Seneca berichtet, "dass Octavianus, ein Mitglied des Senats, für ein fast fünf Pfund (ca. 2,3 kg) schweres Exemplar einer Seebarbe 5000 Sesterzen (!) bezahlt habe, das Mehrfache des Jahreslohns eines Legionärs." (aus "Sex & Lachs & Kabeljau – Das Buch vom Fisch" von Birgit Pelzer-Reith)
Mediterranes Flair am Teller!
Die "magere" Barbe ist heute ebenso begehrt wie damals und wird neben dem Mittelmeer auch in wärmeren Gewässern entlang der Atlantikküste von England bis Senegal gefischt. Sie erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, vor allem des würzigen Geschmacks und der festen Konsistenz wegen.
Barben gehören zur Familie der barschartigen Fische, gut 50 Arten werden unterschieden. Meerbarben können bis zu 50 cm groß werden. Auffällig an ihrem Aussehen sind neben der Farbenpracht die zwei Bartfäden am Kinn. Sie dienen vor allem der Orientierung. Die großen Schuppen sind nicht festsitzend. Außerdem besitzt die Meerbarbe keine Galle, kann daher problemlos unausgenommen im Ganzen zubereitet werden. Bis zu 500 g bringen rote Meerbarben heute maximal, ehe sie im Handel landen, auf die Waage. Kleinere Exemplare sollte man allerdings aus Geschmacksgründen vorziehen.
Fisch-Gruber importiert erstklassige Frischware aus Marokko, der Bretagne sowie der Adria. Die Größe variiert je nach Herkunftsgewässer zwischen 150 – 500g. Ihr Fischhändler informiert Sie gerne über Herkunft und Zubereitsungsart!
Tipp vom Fachmann: Die Leber der Meerbarbe wird als Delikatesse gehandelt!
Literaturtipp: Pelzer-Reith, Birgit, "Sex & Lachs & Kabeljau – Das Buch vom Fisch", marebuchverlag, Hamburg, 2005
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