An die 60.000 Einwohner leben im historischen Zentrum Venedigs, rund 40.000 Menschen besiedeln das nähere Umland der berühmten Adriametropole. Dabei zählt die Stadt laut Melderegister über 270.000 Einwohner. Die Stadtflucht ist groß, die Angst vor dem Wasser und die steigenden Touristenzahlen setzen den Einwohnern zu.
Stadtbild
Neben Straßenkünstlern, Souvenierläden und Wasserverkäufern bilden die Nobelboutiquen der nationalen und internationalen Modelabels einen geradezu antagonistischen Anblick. Zwischen berühmten Palazzos und bekannten Plätzen wie dem Markusplatz findet man unzählige Straßencafés zum innehalten. Das architektonische Sammelsurium reicht von gotisch-solide bis verspielt-barock.
"Pescheria" in Venedig !
Unweit der Rialto-Brücke befindet sich der venezianische Fischmarkt mit angeschlossenen Obst- und Gemüseständen. Seit dem 14. Jahrhundert wird hier bereits frischer Fisch angeboten. Das neugotische Marktambiente mit seinen Arkaden wurde jedoch erst 1907 errichtet. Das Angebot reicht von Tintenfischen, wie Sepia und Kalamari, über frischen Tagesfang (Orata oder Branzino aus der Adria) bis hin zu importierten argentinischen "Gamberones", regionalen Pfahlmuscheln (Cozze), Scheidenmuscheln und Entenmuscheln. Frisch ausgenommene Jakobsmuscheln mit Corail werden in der Schale angepriesen.
Der venezianische Fischmarkt ist morgendlicher Treffpunkt für venezianische Gourmets sowie neugierige Touristen. Von italienischer Hektik und südländischer Marktmentalität ist jedoch ab 10.00 Uhr vormittags nur noch wenig zu spüren, denn genau genommen findet das "eigentliche" geschäftige Marktspektakel von 6.00 Uhr bis ca. 9.00 Uhr früh statt. Ab 10.00 Uhr morgens mischen sich dann mehr und mehr Touristen unter die Menge und die Stände wirken wie geplündert. Das historische Flair mit seinem zappeligen Markttreiben lädt dennoch zum Verweilen und Beobachten ein. Kleine Cafés rund um die Markthalle kredenzen Espresso mit Blick auf das muntere Treiben. Öffnungszeiten: Täglich außer Sonntag !
Venedig erkunden abseits der touristischen Trampelpfade
Wer das "wahre" Venedig, also sein ungeschminktes Gesicht fernab der Touristenpfade, kennenlernen möchte, sollte sich von Reiseführern konsequent fernhalten und seinen Besuch themenbezogen planen (Architektur, Kulinarik etc.) oder ganz einfach intuitiv-spontan die Stadt erkunden. Tipp: Je weiter man sich von den Touristenströmen ins Stadtinnere zurückzieht um so gelassener und ungeschminkter präsentieren sich die Stadt und seine Bewohner.
Anreise
Empfehlenswert ist eine Anreise vom ca. 50 Kilometer südwestlich gelegenen Chioggia. Auf dem täglichen Fischmarkt in Chioggia kann man sich ebenfalls vom Fischreichtum der Adria überzeugen. Das verschlafene Kleinod im Schatten des großen Bruders Venedig hat fast soviel Flair wie die Metropole im Norden, bleibt dabei aber diskret im Hintergrund. Nicht ohne Grund wird Chioggia als "Kleinvenedig" bezeichnet !
Tägliche Fährverbindungen von Chioggia nach Venedig und retour (Fahrzeit ca. 1 ½ Stunden):
Chioggia – Venedig: Abfahrt 9.00 Uhr
Venedig – Chioggia: Abfahrt 17.00 Uhr
Abfahrt und Ankunft am Piazzetta Vigo, Chioggia (Vaporetti)
Bilder – Fischmarkt Venedig: Hier !
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