Fisch&Me(hr)

Altona, St.Pauli oder Hamburger Fischmarkt – Ein Markt – drei Namen! – Fisch-Gruber auf Kurzbesuch in Hamburg.
Stadtteil Altona, halb fünf Uhr morgens. Schichtwechsel an der Rezeption. Das Taxi steht vor der Tür. “Zum Hamburger Fischmarkt!” Der Taxifahrer wirkt müde. Von roter Ampel zu roter Ampel gelegentliches Schmunzeln über den Funkverkehr seiner Kollegen. Eine Stadt ist im Erwachen. Ein Lieferwagen parkt in zweiter Spur. Die Tagesware wird abgeladen. Dann Lichter, Taxis an jeder Straßenecke. Vor dem Hafengelände tummeln sich unzählige Frühaufsteher, unersättliche Nachtschwärmer, Kaufleute und Touristen. Die meisten wollen heute nur das eine. Das perfekte Geschäft machen.

Brot & Spiele – Das Zeug muss weg!
Seit 1703 hat Hamburg seinen Fischmarkt. Hier, am Hamburger Elbufer, schlagen rund 180 Stammhändler jeden Sonntag Morgen ihre Zelte auf. Der Hamburger Fischmarkt liegt im Stadtteil Altona. Sonntag Morgen wird die Große Elbstrasse am Hafengelände für drei Stunden zur Flanier- und Feinschmeckermeile. Der sonntägliche Fischmarkt gehört zu Hamburg wie die Wies`n zu München. Von Frischfisch, Fisch tiefgekühlt, geräuchert oder eingelegt über Obst und Gemüse, bis hin zu Französischem Weichkäse und deutscher Bockwurst, ein Potpourri an Gerüchen und Farben. Bei jedem zweiten Stand gibt`s kleine Muntermacher aus der Kanne. Zum Frühstück Bockwurst mit Senf, dazu ein Holsten zwischen Krimskrams und Bonbonverkäufer von Haribo.

Unterhaltung ist alles!
Danach gehts zur Aale-Dieter-Show. Eine von vielen Verkaufsschauen auf der Großen Elbstraße. Die Verkaufswägen mit Bühnencharakter stehen auf Logenplätzen mit viel Raum für Publikum. Hier begegnet man der kuriosen norddeutschen Type, dem Marktschreier mit seinen ruppigen Umgangsformen. Da wird so mancher Kaufmuffel zum Gaudium des Publikums schon mal plump angepöbelt und als Miesepeter enttarnt. Fisch & Spiele eben;… das Zeug muss weg! Ein Spektakel mit Volksfestcharakter. Wer jedoch der akuraten Erscheinung des Standlers mit geistreichem Witz Paroli bieten kann, bekommt nicht selten einen Aal als Draufgabe.

Ein Handelsplatz für jeden und alles
Kurz vor acht beginnen die ersten Marktfahrer wieder mit dem Abbau. Für manchen Standler ist es rentabler den Preis für Frischeware noch mal kräftig purzeln zu lassen. Erst dann wird das sonntägliche Morgenspektakel zum wahren Paradies für Schnäppchenjäger und tüchtige Rechner. Fischfilets zum halben Preis, Obstkörbe fast umsonst und massenhaft Herabgesetztes. Am Ende sind alle zufrieden.

© Fisch-Gruber 2008

Freddy Quinn am Naschmarkt
In den 1960ern besuchte Freddy Quinn Fisch-Gruber am Naschmarkt. Die Zeitungen schrieben: “Europas erfolgreichster Schlagersänger hat gut lachen – er hat einen fetten Fisch >an der Angel< . Und die Wiener staunen, wie gut Freddy ihn (und sich) verkaufen kann.” Offenbar hatte der Star dann doch etwas Berührungsängste mit dem Karpfen, so dass er ihn nur mit einem Tuch angriff!

Begehrter Thunfisch
Der Thunfisch von Fisch-Gruber war schon immer Objekt des Begehrens. Am 11.11.1983 berichtet der Kurier von einem frechen Fischdieb!

Karpfenshow 1967
Die schöne Tradition des weihnachtlichen Karpfenessens lockte auch 1967 viele Herren und Damen auf den Naschmarkt. Heute wie damals schauen viele fasziniert der “Karpfenshow” zu und beobachten gespannt, wie die lebenden Karpfen für die Küche zubereitet werden. Am Photo Seniorchef Erich Gruber.

Erich Gruber beim Karpfenverkauf im Jahr 1967
Erich Gruber beim Karpfenverkauf im Jahr 1967

Fisch-Gruber damals
So sah der Naschmarktstand in den 1960ern aus, mit einem kleinen “Auslagenbereich” und den zwei großen Karfpenbottichen. Noch keine Spur von Digitalwaage und automatischem Kühlsystem. Auch die Preise waren damals noch andere: Lebende Karpfen für 2.4 Schilling/Kilo, Lebende Forellen 12 Schilling/Kilo, Sardellen 6 Schilling/Kilo, Seezunge 12 Schilling/Kilo – der “Rolls Royce” das Anglerfilet um 240 Schilling/Kilo.


Alle Photos Privatbesitz Erich und Wolfgang Gruber.

© Fisch-Gruber, 2008

Guten Tag Frau Gruber! Sie und Ihr Mann haben das Unternehmen “Hella-Gruber Feinfischspezialitäten” vor über 10 Jahren als Delikatessengeschäft mit bestem Ruf an Ihren jüngsten Sohn Wolfgang weitergegeben. Sind alle Erwartungen an Ihr Lebenswerk erfüllt?

Hella Gruber: Mein jüngster Sohn Wolfgang, nun die fünfte Generation, macht mich stolz. Einen Sohn und Nachfolger mit so viel Fleiß und Kampfgeist zu beobachten macht mich zufrieden. Er hat die Erwartungen an unser gemeinsames Lebenswerk sicher erfüllt und ich wünsche ihm einen ebenso tüchtigen Nachfolger, mit viel Liebe zum Fisch!

Hätten Sie gerne mehr umgesetzt? Auf was sind Sie besonders stolz?

Hella Gruber: Natürlich gibt’s in einem Unternehmen immer Sachen, die man gerne noch umgesetzt hätte. Wenn ich zurückdenke, hatten ich und mein Mann Erich bereits im ersten gemeinsamen Geschäftsjahr den Monats-Umsatz meiner Großmutter verdreifacht. 1973 haben wir dann in Rust das Grundstück gekauft und gleich begonnen, ein Kühlhaus mit einer Lagerkapazität von ungefähr 80 Tonnen zu bauen um die ersten Tiefkühlprodukte importieren zu können. Zu diesem Schritt waren wir mehr oder weniger gezwungen, da wir unsere Tiefkühlwaren bis zu diesem Zeitpunkt fremd gelagert hatten und das zu sehr hohen Kosten führte.

Sie haben das Geschäft Ende der 1960er Jahre von Ihrer Mutter, Helene Meisinger, übernommen. Gab es zu Beginn Visionen oder Pläne etwas zu verändern oder haben Sie das Konzept eins zu eins übernommen? (Großhandel etc.)

Hella Gruber: Als Pächterin übernahm ich das Geschäft 1970 von meiner Mutter. Offiziell ins Eigentum übernommen wurde das Geschäft dann im August 1972. Die erste Veränderung waren die Arbeitszeiten, danach der erste Umbau mit einer Kühlvitrine – was für die Sommerzeit dringend notwendig war. Der Großhandel wurde Jahr für Jahr mehr und der Marktstand wurde zu klein. Zum großen Glück hat man mir dann zwei Stände links und zwei Stände rechts angeboten, da hab ich natürlich zugegriffen. 1976, zum 100jährigen Bestehen der Firma, erfolgte der nächste Umbau – diesmal aber richtig mit Aluportal und Glas, fix eingebauten Kühlvitrinen und alles hygienetechnisch am neuesten Stand verfliest. Es war so wunderschön modern, dass die Zeitungen schrieben “Glas und Alu passt nicht zum Wiener Naschmarkt”.

Erinnern Sie sich noch an Ihre Mutter und Großmutter? “Frauenpower” hat maßgeblich zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. Waren Ihre Mutter und Großmutter damals moderne Frauen?

Hella Gruber: Und ob, ich erinnere mich, meine Großmutter war eine sehr resche Frau, ein Dragoner wie man so schön sagt, auch eine Furie wie mein Mann sie bezeichnete, hart im Geschäft, aber privat war sie die netteste, liebenswerteste Frau, die man sich nur vorstellen kann. Meine Mutter war eine sehr feine Dame, von ihrem Mann, meinem Vater, wenig unterstützt. Nur Ihre Mutter überblickte den Geschäftsablauf. Sie haben lange Zeit sehr hart gearbeitet und das bei Regen, Sturm und Kälte. Die Stände waren damals offen und sie standen im Freien nur mit einer Sonnenplane geschützt. Im Winter gab es als Wärmespender eine kleine Blechkiste in der Größe 35 x 50 cm, die mit Holzkohle gefüllt war und rundherum standen die vier Angestellten um sich die Finger zu wärmen. Harte Zeiten für alle.

Ihre Großmutter hat die ersten “Seefische” aus der Adria nach Wien geholt. Wie haben Sie und Ihr Mann das Importgeschäft gesehen?

Hella Gruber: Im Vergleich zu den heutigen Importen kann man zu den damaligen Methoden nur schmunzeln, aber den Versuch war es wert. Heute würde ich es als gigantisch bezeichnen, was an Ware gehandelt wird.

Erich Gruber, wie sah damals die Situation am Wiener Markt aus?

Erich Gruber: Ich kam im September 1962 in das Fischgeschäft Lämmermann-Meisinger, als Schwiegersohn, ganz schüchtern und fremd und die Marktstandler in der Nachbarschaft zeigten mit dem Finger auf mich. Ich war der Burgenlandler, den die Wiener als “Gscherten” ansahen. Damals war man schon als Burgenländer ein”Ausländer”! In den 1960er und 1970er Jahren waren fast ausschließlich Wiener am Naschmarkt, vereinzelt auch ausländische Händler.

Gab es auch mal schwierige Zeiten?

Hella Gruber: Es gibt immer Höhen und Tiefen im Geschäftsleben, aber wir hatten keine Zeiten, die man als unüberwindlich bezeichnen könnte. Mit viel Fleiß, Geduld, Zufriedenheit und Liebe zum Fisch haben wir beide auch schwierige Zeiten überstanden.

Was bedeutete für Sie damals die Redewendung “Der Kunde ist König”? Was war Ihnen und Ihrem Mann besonders wichtig im Umgang mit Ihren Kunden? Erinnern Sie sich an ein spezielles, positives Ereignis?

Hella Gruber: Der Kunde ist immer König, denn von Ihm leben wir. Er muss immer höflich behandelt werden, so dass er immer zufrieden ist. Wenn er wieder kommt, dann ist er´s auch. Das bedeutet nicht, dass man sich alles gefallen lassen muss, nein! Immerhin will der Kunde ja auch was von einem. Natürlich hat sich auch der Unternehmer Respekt verdient, vor allem wenn er sich besondere Mühe gibt!

Hat sich in der Mentalität des Kunden im Laufe Ihrer langjährigen Tätigkeit am Naschmarkt was geändert? Ist er eigenwilliger geworden?

Hella Gruber: Ja, er ist eigenwilliger und aufgeklärter geworden.

War Frischer Fisch, vor allem Seefisch, in Wien damals eine Attraktion?

Hella Gruber: Es gab früher nicht diese Auswahl. Es gab grüne Heringe, Makrelen, Schollen. Seezungen brauchten wir viele für die besseren Hotels und Steinbutt, das war´s auch schon. Es gab bei uns Kabeljaufilet und Rotbarschfilet, dann auch schnell bei den anderen Fischhändlern.

Als Berufsfischer sind Sie ja Produktspezialist. Welche Fische waren und sind Ihre Favoriten?

Erich Gruber: Ich hab früher nie gern Fisch gegessen. Mein Vater war selbst 40 Jahre Berufsfischer am Neusiedlersee und ein richtiger Fischtiger, also hat man mich auch gezwungen Fische zu essen, ich hab’ es aber erst durch meine Frau lieben gelernt. Heute würde mein Vater stolz auf mich sein, weil ich Fisch genau so liebe. Meine Favoriten kann ich an einer Hand abzählen: Karpfen bei Süßwasser-, Kabeljau, Seelachs und Pollak bei Seefischen. Diese Fische lassen sich nämlich nicht züchten. Mein absoluter Lieblingsfisch ist aber der Karpfen.

Die Zahl der Fischgroßhändler in Europa ist überschaubar, nehme ich an. Sind Ihrer Meinung nach die Kontakte in der Branche das Wichtigste oder braucht es da mehr zum Erfolg?

Erich Gruber: Kontakte in der Branche sind wichtig, besonders Kontakte zu Lieferanten. Lieferanten haben wir uns zum größten Teil selbst gesucht, manche haben sich auch vorgestellt, zum Teil noch mit “schwimmender Ware” – also Fisch der noch auf dem Weg zum Importeur via Schiff war. Manche Importeure haben uns auch aufgeklärt. Früher gab es z.B. keine gezüchteten Shrimps, Garnelen. Das war noch vor ca. 15 Jahren so. Viele Exporteure haben wir auf Messen kennen gelernt von Europa bis Australien, manche sind Lieferanten geblieben aber viele sind Freunde geworden. Gemeinsam mit meinem ältesten Sohn Erich war ich in Thailand und Australien auf Messen. An den Fischmarkt in Sydney erinnere ich mich noch. Die “Anuga-Messe” in Köln und die “Sial” in Paris sind ja heute noch ein Begriff. Auf diesen Messen hat man natürlich auch die Konkurrenz getroffen; auch die EXPO in Brüssel oder der Frischemarkt in Rungis, nahe Paris. Das Marktareal hat die Größe des Fürstentums Monacos, über 10 000 Stände mit allerlei Waren. Das waren sehr interessante Erfahrungen.

Sie waren also immer offen für Neues, oder?

Erich Gruber: Ja, natürlich! In einer Branche wie dieser gibt es immer Neues und Interessantes zu erleben. Deshalb haben wir auch eine eigene Hummerhälterung betrieben. Auf 450 m2 Fläche standen in einem Lokal in der Schleifmühlgasse 40 Becken für über 2.000 Kilo lebende Hummer. Wir haben sogar lebende Langusten aus Neuseeland und Tasmanien importiert. Höchste Qualität war unsere fixe Idee! Wiener Großhändler, darunter Unternehmen wie Do&Co, gehörten zu unseren Stammkunden. Aber was uns noch wichtiger war, wir haben dabei Neues gelernt und Erfahrungen gemacht.

Wofür steht Ihrer Meinung nach heute “Fisch-Gruber Feinfischspezialitäten” hier in Wien? Was kann “Fisch-Gruber” besser als alle anderen?

Hella Gruber: Die Erfahrung und das Wissen von fünf Generationen steckt in “Feinfischspezialitäten Hella Gruber”. Als erstes gab es Lämmermann, dann Lämmermann-Zeissl, anschließend Lämmermann-Meisinger. Ab 1974 gab’s dann Hella Gruber engros und Detailhandel als protokollierte Firma. Heute führt mein Sohn das Geschäft unter dem Traditionsnamen “Feinfischspezialitäten Hella Gruber”, Fisch-Gruber eben. Was Fisch angeht, kann man meinen Männern und mir nichts vormachen!

© Fisch-Gruber, 2008

Die Donau ist nicht nur Heimat von über 300 Vogel-, sondern auch von 59 verschiedenen Fischarten. Viele dieser Fische sind uns heute kaum mehr bekannt – wie beispielsweise Barbe, Nase, Blaunase, Aitel, Hasel, Brachse, Güster, Schied, Huchen und Sterlet. Aber auch Karpfen, Hecht, Zander, Barsch, Aal, Wels und sogar Hausen (Belugastöre) sind in der Donau heimisch.

Ökologische Katastrophen

Viele Fische sind durch die Regulierung der Donau, Überfischung und die Kraftwerksbauten verschwunden – wie beispielsweise der Hausen, der früher im Raum Wien heimisch war. Im letzten Jahrhundert sind 80% der Überschwemmungsgebiete der Donau verloren gegangen. Diese Gebiete wirken wie Nieren und filtern Schadstoffe aus dem Wasser. Nur die Hälfte des Donauverlaufes gilt heute als “naturnah”.

Zudem hat sich der Charakter des Flusses geändert. Während die Donau früher ein schnell fließender Fluss mit ruhigen Uferbuchten war, verwandelte sie sich durch die Kraftwerksbauten in eine Kette von Stauseen. Das Wasser fließt nunmehr langsam, ist wärmer, trüber und sauerstoffarmer; zudem haben sich Seitengräben gebildet.

Fischarten, die in der Donau vorkommen (Bild: IPCDR)

Fischerei damals und heute

Ihre große Zeit erlebte die Donaufischerei in der Vor- und Nachkriegszeit, als es noch keine Importe im großen Stil gab und die Menschen heimischen Fisch konsumierten. Zudem war die Nachfrage nach dem leicht verderblichen und teuren Gut nicht so groß wie heute. Durch die zunehmende Marktglobalisierung lernte man auch hierzulande Meeresfisch kennen und schätzen, die Importe wurden immer wichtiger.

Seitdem etwa 50 Jahren bildet sich die Donaufischerei kontinuierlich zurück – nicht zuletzt auch wegen großen ökologischen Problemen. Seniorchef Erich Gruber erzählt: “Damals bekamen wir schon wenig Donaufische und das nur von Sportfischern, dabei mussten wir aufpassen und jeden einzelnen Fisch beriechen weil sie nach Teer (Karbol) rochen – das war in den Kiemen feststellbar, natürlich schmeckte auch das Fleisch danach.” Fisch-Gruber führte damals Barben, Aiteln, Nasen und Russnasen, die vielfach aus Nebenflüssen der Donau (Ybbs, Traisen, Pielach, March, Schwechat) bezogen wurden. “Die feineren Gattungen wurden immer unter der Hand verkauft, davon sah der Handel nichts. Dazu zählten der Huchen, auch Donaulachs genannt, aber auch Forellen, Äschen, Hechte, Karpfen, und wahnsinnig große Welse mit über 100kg. Nicht zu vergessen auch der Donauschill (Zander)!”, erzählt Gruber. Die Wasserverschmutzung hat viele Fischarten abwandern oder verenden lassen; die Donauregulierung und teilweise Überfischung haben das Ihrige beigetragen um das sensible Ökosystem zu stören.

So spielt die Donaufischerei heute kaum mehr eine Rolle. Erich Gruber räsoniert: “Fische gibt es sicher noch heute, aber wer fischt schon? Die alten Fischer sind weggestorben und die nachkommende Generation interessiert sich sehr wenig oder fischt in anderen Gewässern. Man sieht ja, wie wenige Daubel (Netze) entlang der Donau noch stehen.” Auch eine kleine, verschworene Gemeinschaft von Hobbyfischern bevölkert die Ufer und Arme der Donau immer noch – wirtschaftlich fällt dies jedoch nicht ins Gewicht.

Während Organisationen wie die “Internationale Kommission zum Schutz der Donau” (IKSD) transnationale Initiativen zur Rettung und Bewahrung des Naturerbes starten, beginnt man sich auch hierzulande wieder auf verantwortungsvollen regionalen Genuss zu besinnen. Donaufisch wird jedoch wohl noch lange eine eher seltene Delikatesse auf heimischen Tellern bleiben.

Tipp: Die englische Version des schönen Donaufisch-Poster kann bei der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau kostenlos angefordert werden. Zu bestellen unter icpdr@unvienna.org. Informationen unter www.icpdr.org.

Zum Herunterladen: Die Fische des Donauraumes. Poster der Internationalen Kommission zum Schutz der Donau (IKSD).

© Fisch-Gruber, 2009 – Ihr Partner für Fisch in Wien

Mit kaiserlich-königlicher Erlaubnis
Am 26. November 1876 wurde “Von dem Magistrate der k.k. Reichshaupt- und Residenzstadt” ein Gewerbeschein für Laura Lämmermann ausgestellt – der Beginn einer langen Firmengeschichte!

Der Gewerbeschein von Laura Laula Lämmermann aus dem Jahr 1876
Der Gewerbeschein von Laura Laula Lämmermann aus dem Jahr 1876

“Artgerechte” Karpfenhaltung nach dem Krieg
Diplomingenieur Richard Meisinger, verheiratet mit Helene geb. Lämmermann, demonstriert nach dem Krieg “modernste” und “artgerechte” Haltung für Fische. Inspiriert von dieser Erfahrung verfasst er sogar Berichte über den Stand der österreichischen Fischereiwirtschaft.

Schau, ein Hai!
Unsere Seniorchefin Hella Gruber, geb. Meisinger, präsentiert eine Sensation am Naschmarkt: Ein ganzer Heringshai versetzt in den 1960er Jahren alt und jung in Aufregung!

Zum Fürchten…
…sah auf diesem Foto im “Express” am 11. Mai 1966 nicht unser Seniorchef Erich Gruber aus, sondern der Austernfisch in seiner Hand.

Alle Photos Privatbesitz Erich und Wolfgang Gruber.

© Fisch-Gruber, 2009 – Frischer Fisch in Wien seit 1876

Ökologie und Nachhaltigkeit sind wichtige Themen. Immer öfter machen Zertifikate für Nachhaltige Fischerei von sich reden und Kunden/-innen verlangen mehr Transparenz bei Handel und Industrie. Fisch-Gruber berichtet über Chancen und Grenzen solcher Programme.

Das innovative Zauberwort unserer Tage lautet Zertifizierung. Um Produkten Leben einzuhauchen, installiert der Handel immer öfter viel versprechende Zertifizierungsprogramme. Das Vertrauen des Kunden/der Kundin ist höchstes Gut und wird sorgsam umhegt. Ergo wird Transparenz, kombiniert mit offensiver Information, großgeschrieben. Doch was sagt ein Zertifikat eigentlich aus? Welche Garantien werden über diese Maßnahmen verkauft? Wird der Produktdschungel dadurch übersichtlicher? Fisch-Gruber ist der Frage speziell im Sektor Frischfisch nachgegangen.

Zertifizierung – das MSC-Gütesiegel

Zertifizierungsprogramme dokumentieren die Einhaltung vordefinierter Standards und geben dem Produkt eine Aura der Exklusivität. Spezielle Gütesiegel wie das MSC (Marine Stewardship Council, gegründet 1997 als Kooperation von WWF und Unilever/Iglo – mittlerweile als NGO unabhängig) dokumentieren und belohnen nachhaltige Produktionsphilosophien großer und kleiner Fischereien.

Dabei soll auf mehreren Ebenen die Nachhaltigkeit von Fischerei garantiert werden, wie der WWF beschreibt:

  • Es darf nur so viel gefischt werden, wie natürlich wieder nachkommt.
  • Die Fischerei darf die Meeresumwelt nicht schädigen und die Ökosysteme nicht beeinträchtigen.
  • Die Fischerei muss einen guten Managementplan haben, also legal und rückverfolgbar wirtschaften.

Axel Hein vom WWF erklärt dazu: Nachhaltigkeit bestimmt sich auf drei Gebieten, nämlich dem Stopp der Überfischung von Arten, der Reduktion von Beifang durch unselektiven Fangmethoden und Maßnahmen gegen illegale Fischerei.

100% Transparenz (Rückverfolgbarkeit) und die Kooperation zwischen den beteiligten Industrien und Interessensverbänden sind wesentliche Bestandteile der Zertifizierungsbemühungen. Ganz oben auf der Agenda steht die Umwandlung des Fischereisektors in einen nachhaltig betriebenen Wirtschaftssektor. Ein ehrgeiziges Unterfangen angesichts einer monströsen Industrielogik und Fischereilobby mit starker politischer Rückendeckung! Wachsende Akzeptanz auf Kundenseite gibt der Initiative jedoch mehr und mehr Recht. Sie motiviert Konsumenten/-innen, die industriell dominierte Verarbeitungslogik zu hinterfragen und nicht mehr kommentarlos hinzunehmen.

Nachhaltigkeit – Herausforderung und Chance für Handel

Was den Handel in seiner Funktion als Bindeglied zwischen Produkthersteller und Konsument angeht, so ist eine nachhaltige Philosophie zugleich eine Chance. Programme der Zertifizierung geben Produkten Kontur, machen Nachhaltigkeitsüberlegungen transparent! Der Mehrwert liegt auf der Hand. Georg Scattolin vom WWF formuliert im Gespräch mit Fisch-Gruber: “Letztendlich geht es um Ressourcensicherung. Hier sind Unternehmen gefragt, die langfristig denken und auch in 20 Jahren noch Fisch verkaufen wollen.” Für Wolfgang Gruber liegt die Verantwortung jedoch nicht nur beim Handel: “Für eine ökonomisch-ökokologisch verträgliche Gesamtstruktur muss eine Politik Sorge zu tragen, die trotz divergierender Interessen keine Seite einseitig bedienen darf. Denn so lange die internationalen Konzerne und ihre industriellen Fangflotten EU- und Staatsgelder zugeschoben bekommen und dadurch die Meere leerfischen, aber die kleinen Fischer in den Ruin getrieben werden, sieht die Zukunft wirklich schlecht aus!”

Zertifikate sind ein wichtiger Schritt, wenngleich auch nicht die Lösung für alle Probleme der Fischerei. So findet das MSC-Siegel im Frischfischbereich nur wenig Anwendung. Gleichzeitig ist eine Diskriminierung von legal gefangenem, nachhaltigem Fisch ohne Zertifikat gefährlich. Ron, einer unserer Partner aus Holland, erklärt: “Oft handelt es sich um die gleiche Ware, vom selben Schiff – bloß die Verpackung und der Preis ist ein anderer.” Denn die Kosten für Zertifizierungen werden – die Händlerkette nach unten – oft an die Endkunden weitergegeben.

Bewusstseinbildung – Konsumenten sind wir alle

Das Produktüberleben wird letztendlich von seiner tatsächlichen Qualität bestimmt und nicht von kurzweiligen Kampagnen – das haben bewusst agierende Konsumenten schon lange begriffen.

Die Kunden/-innen fragen wieder nach. Sie möchten mehr über den Weg ihres Produktes bis ins Regal wissen. Ob Bio oder Direktvermarktung, dem Etikettenversprechen müssen auch nachhaltige Strategien vorausgehen. Denn was nützt bloße Gewissensberuhigung?! Die Verantwortung des Kunden/der Kundin endet daher nicht mit dem Einkaufsführer großer internationaler Umweltschutzorganisationen in der Hand, sondern im wohlüberlegtem und reflektiertem Kaufverhalten, basierend auf nachvollziehbaren Gesamtinformationen.

Aktive Konsumenten gefragt!

Achten Sie bei Ihrem nächsten Einkauf daher auf die Bereitschaft Ihres Händlers seine Quellen preiszugeben und auf die Offenheit seinem Produkt gegenüber. Einer einseitigen und verzerrten Informationspolitik ist nur mit lückenloser Information von Händlerseite und energischem Nachfragen auf Konsumentenseite beizukommen. Denn was der Kunde nicht mehr nachfragt, entzieht der industriellen Logik Ihre Grundlage.

Es liegt aber nicht allein in der Verantwortung des Kunden oder des Handels die wertvolle Ressource Fisch in seiner noch vorhandenen Vielfalt zu erhalten, sondern auch am Willen politischer Konstellationen, den mörderischen ökonomischen Prinzipien zu entsagen. Die Aktivitäten des WWF sind daher in diesem Kontext sehr zu begrüßen, da die industrielle Methodik einer auf Maximierung konzentrierten Industriefischerei in Frage gestellt und ersetzt werden muss. Sachliche und zielorientierte Strategien von WWF bringen Marktbeherrschende Akteure und politisch Verantwortliche an einen Tisch und suchen gemeinsam nach Lösungen und Auswegen.

Fisch-Gruber achtet auf Fangmethoden mit nachhaltigem Hintergrund und bekennt sich aus eigenen Stücken zu hohen Standards und das seit Jahrzehnten! Besonders am Herzen liegen Fisch-Gruber Produkte aus kleinstrukturiertem Wildfang, beispielsweise unser Fisch aus Marokko und vom Neusiedlersee oder aus heimischer, natürlicher Aquakultur, wie unsere Fische vom Schönauerteich.

© Fisch-Gruber 2009, Für den besten Fisch am Wiener Naschmarkt für Konumentenvertrauen!

Die Zeiten als Fischer noch gemütlich in ihren kleinen Booten aufs Meer fuhren sind vorbei. Längst ist Fischerei eine riesige internationale Industrie mit schwimmenden Fabriken, handfesten handelspolitischen Interessen und Lobbys. Wenn Interessen aufeinanderprallen kommt es zu Auseinandersetzungen.

Die Kabeljau-Kriege

Die Kabeljaukriege (cod wars) entbrannten zwischen Island und dem Vereinigten Königreich von 1958 bis 1975. Das weitgehend vom Fischfang abhängige Island kündigte 1952 aufgrund der Modernisierung ausländischer Fangflotten seine Abkommen mit Dänemark und dem Vereinigten Königreich und richtete eine 4 Meilen Schutzzone ein. Darauf kam es zu einem Handelsboykott seitens der Briten, worauf die Isländer ihre Exporte vermehrt auf die USA und die damalige UDSSR ausrichteten. Da dies der Überfischung jedoch keinen Einhalt gebot, erweiterte Island seine Schutzzone erneut auf 12 Meilen. England setzte daraufhin Kriegsschiffe zum Schutz der Trawler innerhalb der 12-Meilen-Zone ein. Es kam zu Auseinandersetzungen zwischen der isländischen Küstenwache und britischen Trawlern, Großbritannien musste die Schutzzone schließlich jedoch anerkennen.

Nach dem erneuten Zusammenbruch der Fischbestände in den 1970ern erweiterte Island die Schutzzone auf 50 Seemeilen und beanspruchte damit 30% der Grundfischerträge im Nordatlantik. Großbritannien und Deutschland erkannten dies nicht an, neue Auseinandersetzungen entstanden. Island zerstörte die Fangnetze fremder Fischerboote in der Schutzzone. Die USA, die eine Luftwaffenbasis in Island unterhielten, intervenierten und der Konflikt wurde beigelegt – Großbritannien akzeptierte unter Einräumung einer Reihe von Sonderrechten die neue Zone.

Der Konflikt eskalierte nochmals 1975, als Island die Schutzzone auf 200 Meilen ausweitete. Die Briten schickten daraufhin ihre Trawler unter militärischem Schutz in die Küstenregion. Die Isländer zerstörten wieder Netze und rammten britische Kriegsschiffe – es kam sogar zu einer Unterbrechung der diplomatischen Beziehungen. Großbritannien musste nach Verhandlungen die 200-Meilen Zone schließlich akzeptieren. Mit dem Seerechtsübereinkommen der UN im Jahr 1982 wurde schließlich das Recht von Staaten ihre Fischereigrenze auf bis zu 200 Seemeilen auszudehnen festgeschrieben. Dies bedeutete jedoch keineswegs das Ende solcher Auseinandersetzungen.

Steinbutt-Krieg

Der Steinbuttkrieg (turbot war) entbrannte 1995 um einen Streit zwischen Kanada und Spanien um Fischereirechte und die 200-Meilen-Zone. Der damalige kanadische Premier Brian Tobin ließ das spanische Schiff Estai an der 200-Meilen Grenze festsetzen und nach St. John´s bringen. Dort wurde der Kapitän angeklagt, zu kleine Fische gefangen zu haben. Darauf beschuldigte Spanien die kanadische Regierung der Piraterie und setzte Kriegsschiffe zur Bewachung der Fischereiflotte ein. Der Konflikt eskalierte so weit, dass es zu Warnschüssen zwischen kanadischer und spanischer Marine kam. Durch die Vermittlung Großbritanniens und der EU erhielt Spanien die Estai und den Fang zurück – eine Klage vor dem Internationalen Gerichtshof blieb jedoch erfolglos.

Petersilienkrieg

Auch zwischen Marokko und Spanien gibt es Auseinandersetzungen um See- und Fischereirechte. Bekannt wurde der Petersilienkrieg, ein Konflikt um ein winziges von Ziegen bewohntes Eiland vor Marokko. Der Konflikt um die Insel eskalierte 2002 so weit, dass Spanien mit einer Militärarmada von 6 Hubschraubern, 2 U-Booten und mehreren Schiffen das 500 Meter breite Inselchen annektierte.

Spanien verfolgte mit seinem – völkerrechtlich bedenklichen – Engagement in der Westsahara nach dem Krieg stark wirtschaftliche Interessen. Das Ausmaß des Profits der internationalen Fischereilobby wird an einem Fallbeispiel deutlich: Als Marokko ein Fischereiabkommen mit der EU im Jahr 1999 nicht verlängerte, wurden schlagartig 25.000 (!) spanische Fischer arbeitslos.

Die Ausmaße dieser Konflikte zeigen, welch gigantische Lobbys heute hinter der Fischereiindustrie stehen. Zwischen multinationalen Konzernen und Regierungen bleiben nicht nur kleine Unternehmen, sondern auch die Umwelt auf der Strecke.

© Fisch-Gruber, 2009 – Informationen über Fisch in und für Wien

Weblink: http://www.ag-friedensforschung.de/regionen/Marokko/grenzen.html

Die Wahl der Fangtechnik ist wesentlich von der Fischart und ihrer Lebensweise abhängig. Grundfische, die direkt am Boden leben (beispielsweise Scholle, Steinbutt), müssen natürlich anders gefangen werden als an der Oberfläche schwimmende Fische (z.B. Sardinen). Entscheidend ist auch, ob es sich um Schwarmfische oder Einzelgänger handelt und wie das Beuteverhalten der Tiere ist.

Wirtschaftliche Überlegungen (Fangmenge, Personaleinsatz) und ökologische Gesichtspunkte (Schädigung der Meeresfauna und -flora, Bestandsmanagement) spielen bei der Wahl von Fangmethoden eine wichtige Rolle. Bereits beim Fang wird die Qualität des Endproduktes wesentlich beeinflusst: Entstehen Verletzungen (Abschürfungen, Einrisse) an den Fischen ist keine hohe Qualität mehr gegeben.

Ringwadennetze

In der Hochseefischerei werden Ringwadennetze mit gigantischen Ausmaßen von bis zu 2000m Länge eingesetzt, die Tiefen von bis zu 200m befischen können. Die Binnenfischerei setzt kleinere Ringwadennetze ein. Beim Fang wird das Netz um einen Schwarm herum ausgelegt und dann an der Unterseite zugeschnürt – es entsteht eine Art Tasche. So werden ganze Schwärme schnell eingeschlossen und abgefischt. Die Beifangrate liegt bei ca. 5%. Kritisiert werden Ringwadennetze besonders für den pazifischen Delfinfang. Dort bilden die Gelbflossenthunfische mit Delfinen Schwärme, was dazu führt dass beim Thunfischfang teilweise viel Delfine mitgefangen werden.
Mit Ringwadennetzen befischte Arten: Thunfisch, Sardinen, Makrelen

Treibnetze

Treibnetze sind senkrecht schwimmende, rechteckige Netze. Sie können von 26 Metern bis zu 100 Kilometern lang sein. Aufgrund der extremen Beifangraten wurde ihr Einsatz 1991 von der UNO bzw. 2008 von der EU verboten. Trotzdem werden sie immer noch von illegalen Fischern eingesetzt.
Sogenannte Schwebenetze haben ähnliche Eigenschaften wie Treibnetze. Jedoch sind sie am Boden verankert (siehe Grafik), weshalb sie in der EU erlaubt sind. Der WWF und andere Organisationen kritisieren, dass dies einer Wiedereinführung von Treibnetzen gleichkommt – da diese Netze ähnliche Fangeigenschaften wie Treibnetze haben.
Befischte Arten: Hering, Lachs, Thunfisch

Langleinen

An einer Hauptleine aus Kunststoff werden Nebenleinen mit unzähligen Haken angebracht. Langleinen können bis zu 130 Kilometer lang sein und mehr als 20 000 Haken aufweisen, wobei die Größte sehr stark variiert. Langleinenfischerei gilt nicht als nachhaltig, da die Beifangrate durchschnittlich 20% beträgt. Dabei stellen die Langleinen nicht nur eine Bedrohung für Haie und Rochen dar, sondern auch für Seevögel wie den Albatros. Pelagische oder halbpelagische Langleinen dienen vor allem zu Thunfisch- und Schwertfischfang. Sie werden an bzw. nahe an der Wasseroberlfäche ausgelegt und treiben einfach im Wasser. Die Leinen werden mittels GPS-Technik geortet und nach einiger Zeit eingeholt. Bei der Grundleinen-Fischerei werden Langleinen am Meeresboden versenkt. Dabei wird in Tiefen von 500 bis 2500 Metern mit über 5km langen Leinen gefischt, die bis zu 5000 Hacken aufweisen.
Befischte Arten: Schwarzer Seehecht, Thunfisch, Schwertfisch, Kabeljau, Heilbutt

Schleppnetze

Schleppnetze werden von Trawlern gezogen und zum Fang von Schwarmfischen und Grundfischen eingesetzt. Pelagische Schleppnetze sind trichterförmig, mit einer Öffnung die 50-70m hoch und 80-120m breit ist. Sie laufen auf eine Tasche zu, in der sich die Fische sammeln und sind bis zu 1500m lang. Die Netze werden von 1 oder 2 Trawlern in Tiefen von 50-300m durch das Wasser gezogen. Grundschleppnetze werden in Tiefen von bis zu 1500m über den Meeresboden gezogen. Dabei wird der Boden durch sogenannte Scherbretter förmlich umgepflügt und zerstört. Grundschleppnetze gelten als extrem zerstörerisch und nicht nachhaltig, da sie auch enorme Beifangraten aufweisen (80-90%).
Befischte Arten PELAGISCH: Rotbarsch, Kabeljau, Seelachs, Makrelen, Heringe, Sprotten, Sardellen
Befischte Arten GRUND: Scholle, Seezunge, Plattfische, Hummer, Garnelen

Stellnetze

Stellnetze bestehen aus einer einfachen Netzwand, in der sich Fische beim Durchschwimmen verfangen. Dabei verletzten sich die Fische oft und die Schleimschicht wird beschädigt. Es gibt pelagische und Grundstellnetze. Sie sind an beiden Enden Fest verankert und sind wesentlich kürzer als Treibnetze. Trotzdem sind die Beifangraten problematisch.
Befischte Arten: Felchen, Barsch, Zander, Schleie, Karpfen, Hecht, Weißfische, Hering, Dorsch, Meerforelle, Butt, Scholle

Angeln & Schleppangelfischerei

Die Fischerei mit Angeln oder Schleppangeln (an einem Boot befestigte Angelleinen, die nachgezogen werden) gehört zu den selektivsten und schonendsten Fangmethoden. Die Beifangrate liegt nur bei 0,7% !

Alle unsere Fische aus Marokko sind angelgefangen !

Als Kunde haben Sie die Möglichkeit, einerseits Information vom Fischändler Ihres Vertrauens zu bekommen. Andererseits können sie auch vom Produkt selbst (Abschürfungen, Verletzungen, Angelhaken im Mund) auf die Art und Größe des Fanges schließen.

Link: https://www.delphinschutz.org/delfine/gefahren/fischfangmethoden/
(Alle Photos: www.delphinschutz.org – mit freundlicher Genehmigung)

© Fisch-Gruber, 2009 – Ihr Fischhändler informiert!

Unser Seniorchef Erich Gruber hat wieder in seinen Unterlagen gekramt und einige schöne Fundstücke aus der Firmengeschichte ans Tageslicht befördert! Gehen Sie mit uns auf eine Zeitreise…
Wir fressen Flipper
So titelte die AZ im Jahr 1971. Die große Sensation: Ein ganzer Delfin am Wiener Naschmarkt. Um 40 Schilling das Kilo (!) wurde der Tümmler feilgeboten und erregte die Gemüter. Der als Beifang der Heringsfischerei angelandete Delfin inspirierte die Zeitung, die fragte ob die Käufer “Väter waren, die ihren Sprösslingen ein neues Flipper-Gefühl vermitteln möchten.”
Der Blaue Blitz vom Naschmarkt
Hier erscheint Hella Gruber wie sie weithin bekannt war: Als der Blaue Blitz vom Naschmarkt. Adrett mit blauem Mantel und rotem Samtkäppchen lieferte sie mit dem Fahrrad Fische an Restaurants und Hotels aus. Dabei war sie so bekannt, dass die Polizisten sie sogar bei rot über die Kreuzung fahren ließen!
Egon von Fodermayer am Naschmarkt
Die Presse zeigte unter dem Titel “Als in der Donau noch Bißguren schwammen” ein Bild von Egon von Fodermayer am Naschmarkt. Der bekannte Gastronom und Besitzer des damaligen Szenerestaurants “Drei Husaren” ließ sich von Hella Gruber die heimischen Karpfen und Welse präsentieren.
Ein Hausen zum Schmausen
Eine Sensation am Naschmarkt in den 1960ern: Ein Hausen (Beluga-Stör) aus der Donau bei Fisch-Gruber. Heute undenkbar, wurde der seltene Fisch mit einem flotten Spruch angepriesen: “Ich heiße Hausen/Bin der Feinste zum Schmausen/Kaviar wächst in meinem Bauch/130kg wieg ich auch/Kommst morgen Du gelaufen/Kannst ein Stückerl kaufen.”
Alle Photos Privatbesitz Erich und Wolfgang Gruber
© Fisch-Gruber, 2009 – Tradition am Naschmarkt seit 1876

Kanal im Schilfgürtel des Neusiedlersees


"Das passiert öfters, wenn der See viel Wasser hat", so Leopold Krenn (Obmann des burgenländischen Fischereiverbandes) gegenüber dem Kurier. Das im Schilfgürtel stehende Wasser beginnt durch die große Hitze zu verderben und weist nur noch einen sehr niedrigen Sauerstoffgehalt auf. Kommt dann Sturm auf, spült es dieses Waser in die Kanäle. Die Fische können zwar einige hundert Meter ohne Sauerstoff schwimmen, die kilometerlangen Kanäle konnten sie jedoch nicht durchschwimmen.
Insofern ist es überzogen von einem "Mega-Fischsterben" zu sprechen, wie manche Medien dies taten. Wirkliche Katastrophen seine extrem selten, erzählt Erich Gruber. Der Berufsfischer musste erst einmal eine Umweltkatastrophe miterleben, als mit Glykol versetzter Wein in den See ausgelassen wurde. "In außergewöhnlich kalten Wintern friert der Schilfrand völlig zu, auch da kommt es dann manchmal zu Fischsterben. Sonst ist das aber kein Grund zur Beunruhigung," stellt er klar.
Sie können also sicher sein, dass es auch in Zukunft qualitativ hervorragenden Fisch aus dem Neusiedlersee bei Fisch-Gruber am Naschmarkt geben wird!
© Fisch-Gruber, 2009 – Qualität aus regionaler Fischerei