Tintenfische gehören zum Standard-Kulinarium der mediterranen Küche. Weiterverarbeitet begegnet man ihnen auf den Speisekarten als „Calamari Fritti“ oder Calamaretti. Italiener und Spanier frittieren das flinke Weichtier. In Japan rückt man dem rohen „Schneckengetier“ zu Leibe!
Tintenfische sind Weichtiere und gehören wegen ihrer Anatomie zur Familie der Schnecken und Muscheln. Die formschönen Athleten werden zoologisch korrekt auch Kopffüßer genannt. Bei Tintenfischen befinden sich die Fangarme oder Tentakel nämlich am Kopf. Manchmal vier, manchmal fünf Paare; zehnarmige Tintenfische wie der Sepia oder der Kalmar (Loligo) haben neben vier normalen Fuß-Paaren zusätzlich ein Paar besonders lange Fangarme. Kraken (Oktopus) haben nur acht Arme (4 Paare), bestückt mit Saugnäpfen.
High-Speed-Athleten der Meere
Ihr Weichtierimage macht sie zwar zu zoologischen Verwandten der Schnecken und Muscheln, die Art der Fortbewegung erinnert jedoch an Fische. Kalmare zB. haben einen langgestreckten, zylinderförmigen Korpus und sausen torpedoartig durchs Wasser. Dabei legen sie nicht selten bis zu 3 Meter pro Sekunde zurück! Möglich macht das ein Antriebssystem, bei dem sie durch Muskelkontraktionen Wasser ansaugen. Dabei erzeugen sie einen Rückstoß, ähnlich dem Prinzip des Düsenantriebs. Zusammen mit der hocheffizienten Tarnungsstrategie in Form blitzschneller farblicher Anpassung an Ihre Umgebung halten sie sich so unliebsame Feinde wie Haie und Wale vom Leib.
Das Phänomen
Der Schnabel verblüfft die Wissenschaftler bis heute. Sie fragen sich, wie kann so etwas weiches mit einem Körper verbunden sein, der keinen Knochen hat? Müssten nicht Tintenfische in laufe der Zeit mit Abschürfungen und Verletztungen rechnen?
Der Aufbau des Schnabels besteht aus Chitin, Wasser und Proteinen dessen Ansatz weich ist, jedoch der Schnabel selbst hart ist, dessen Dichte sich stufenweise von hart auf weich ändert.
Das ist der Grund warum Tintenfische ihren Schnabel einsetzen können, ohne sich selbst zu verletzten!
Wissenschaftler in Kalifornien sehen eine ganz neue Möglichkeit der Materialkomposition eröffnen zu können. Sie rechnen mit einer Nachahmung für die Anwendung von Gliedmaßen und Prothesen die stabiler und weniger anfälliger sind. Auf einer Seite weich und flexibel sind wie Knorpeln, und an der anderen Seite stabiler und wenig anfälliger sind für einen Abrieb.
Leicht zuzubereiten und gesund!
Verwertbar ist beim Tintenfisch so ziemlich alles. Abgesehen vom sogenannten Schulp, dem Schalenrest im Inneren des Sepia, kann das Weichtier nach dem Putzen vielfältig zubereitet werden. Der Kalmar soll nicht länger als 2 bis 3 Minuten gedämpft werden ansonsten wird er zäh! Der Sepia hingegen bleibt knackig fest und wird wegen seiner Bissfestigkeit sehr geschätzt! Gegrillt schmeckt jeder Tintenfisch hervorragend. Tintenfische sind zudem überaus kalorienarm und liefern neben Vitamin E (sorgt für Zellerneuerung – gut für die Haut und hemmt Entzündungen) viele Spurenelemente.
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