Italienische Antipasti sind der ideale Auftakt jedes mehrgängigen Menüs. Dabei bleibt die italienische Küche absolut vielfältig was den Geschmack angeht. Ob frisches Gemüse und Obst in Kombination mit luftgetrocknetem Schinken oder auch eingelegter Fisch – der Appetizer soll den Gaumen anregen, sowie leicht und bekömmlich sein.
"Carpaccio" – Venezianische Delikatesse
Erfunden respektive kreiert wurde das "Carpaccio" vom Venezianer Giuseppe Cipriani. Als Alternative zu gekochtem Fleisch kredenzte der findige Gastronom haudünn geschnittenes Rindfleisch im rohen Zustand. Um den Geschmack zu unterstreichen, wurde das rohe Fleisch mit einer kräftigen Sauce aus Majonnaise, Worcestersauce, Zitronensaft, Salz, Pfeffer und Milch "verfeinert". Um dem frisch kreierten Gericht auch einen Namen zu geben, orientierte sich Cipriani an der üppigen Farbe des rohen Rindfleisches und benannte seine Kreation nach dem berühmten venezianischen Maler "Vittore Carpaccio". Er war für seine kräftigen und strahlenden Rottöne bekannt. Heute serviert man "Carpaccio" in der Regel mit etwas Olivenöl und Zitronensaft – Ciprianis opulente "Saucenkreation" ist dennoch in die kulinarische Geschichte Italiens eingegangen.
Frische – Ein MUSS bei rohem Fisch!
Beim Verzehr von rohem Fisch ist es wichtig, auf absolute Frische zu achten! Sprechen Sie am besten mit Ihrem Fischhändler über Ihren Zubereitungswunsch – er wird Ihnen nur Top-Ware anbieten! Vor der Verarbeitung legt man die Filetseiten am besten kurz zum Anfrieren in den Tiefkühler. Das Filet wird dabei schön kompakt und erhält die perfekte Schneidekonsistenz, denn die Scheiben sollten so dünn wie möglich geschnitten werden, ein Auseinanderfallen sollte aber vermieden werden. Zudem werden eventuell vorhandene Keime zusätzlich abgetötet.
Zubereitung
Die hauchdünnen Schnitten des Fischfilets werden im Anschluss auf einen Teller aufgelegt und mit ganzen Kräutern garniert (Koriander, Anis, Fenchel). Im Anschluss wird das"Carpaccio" mit Salz und fein gemahlenem schwarzen Pfeffer abgeschmeckt. Abschließend werden die Fischscheiben mit Olivenöl und mit Zitronen- und Limettensaft beträufelt. Abgedeckt mit Folie wandert das "Carpaccio" dann für ca. 30 Minuten in den Kühlschrank. (WICHTIG!)
Kandiaten fürs perfekte "Carpaccio" !
Am besten eignen sich für erstklassiges "Carpaccio" Edelfische aus Wildfang. Dazu zählen neben Wildlachs und Thunfisch (Sushi-Qualität), auch Schwertfisch, St. Petersfisch, Steinbutt oder Seezunge ! Auch Jakobsmuscheln eignen sich hervorragend für Carpaccio !
Das "Carpaccio" sollte man unbedingt KALT servieren! Als Begleitung empfiehlt sich frisches Weißbrot und kühler Weißwein !
Italienisches CARPACCIO ist dem peruanischen CEVICHE ähnlich, wobei die Fischfilets bei der südamerikanischen Variante in Stücke geschnitten werden und im Anschluss mit Zwiebel verfeinert werden. Bei beiden Zubereitsungsarten spricht man von "Kaltgarverfahren", da die Eiweißstruktur mittels Limettensaft denaturiert (verändert) wird.
© Fisch-Gruber, 2011 – für perfektes Carpaccio